Endrunde erreicht
Was zunächst eigentlich ganz positiv klingt, birgt für uns eher eine gewisse Tragik in sich. Langsam, aber sicher nähert sich die Reise zurück nach Deutschland. Allzu große Lust, die morgige kurze Fahrt nach Cork anzutreten, um dort die Fähre nach Frankreich zu nehmen, will einfach nicht aufkommen. Natürlich freuen wir uns - ganz abgesehen von den Haustieren - auf ein Wiedersehen mit Freunden, Bekannten und Verwandtschaft. Irland für eine ganze Zeit den Rücken zukehren und wieder eintauchen zu müssen in den noch vor kurzem so weit weg erscheinenden Alltagswahnsinn, ist jedoch stets ein hoher Preis. Wieder näher dran zu sein an den aus der Entfernung noch kleingeistiger als vor Ort wirkenden politischen Abstrusitäten in Deutschland, ist in der Tat wenig motivierend. Was hat es doch gut getan, das ganze Rumgekasper im Vorfeld bzw. im Nachgang zur Wahl und den morbiden Charme der im Universum einzigartigen deutschen Energiewende nur als Randnotiz wahrzunehmen!

Ein vorerst letzter Blick auf Sheep's Head
Wir machten uns daher mit Wehmut auf unseren letzten Halbtages-Trip, um gebührend Abschied von Sheep's Head zu nehmen. Und wie hätten wir das besser gekonnt, als noch einmal den Kopf unserer Halbinsel abzuwandern? Das Wetter tat das seine dazu: Es stellte von "nebelig" auf "diesig, aber warm" um. Und so hatten wir eine dreistündige, schweißtreibende Kletterpartie vor uns, die über Zäune, steile Hänge und teilweise nur Zentimeter an der ungesicherten Steilküste entlang führte. Immer wieder luden die Ausblicke trotz der begrenzten Sicht zum Stehenbleiben und Staunen ein. Geendet hat unser Rundweg am Ausgangspunkt, dem letzten Parkplatz an der Spitze der Halbinsel, wo wir noch eine ganze Weile ausharrten und den Atlantik (leider vergeblich) nach Walen absuchten.

Noch einmal jede Menge Meer, ...

jede Menge steile Küste, ...

jede Menge zu wandern ...

und natürlich jede Menge Paten der Halbinsel.
Der Rest des Tages wird jetzt geprägt sein vom Koffer packen und Wohnung putzen. Danach gibt es ein letztes leckeres Abendessen in unserem schönen Cottage und einen Filmabend. Da wir morgen ausreichend Zeit haben, können wir in Ruhe ausschlafen und entspannt in Cork noch ein wenig shoppen gehen, bevor wir gegen 16 Uhr mit der Fähre ablegen, um Frankreich früh am Sonntag zu erreichen. Da das Notebook heute schon verstaut wird, ist damit auch wieder einmal das Ende unseres Urlaubsblogs erreicht. An der Stelle besten Dank für die netten Feedbacks - wenn es dem ein oder anderen gefallen hat, mal nach uns zu schauen, freut uns das sehr. Vielleicht ist ja auch jemand auf den Geschmack gekommen und fasst Irland als Urlaubsziel demnächst in die engere Wahl. Infos gibt es jederzeit gerne von uns. Unser nächstes Tagebuch wird vermutlich erst in den kommenden Osterferien fällig - da wollen wir nochmal die Leinen lösen und die Segel hissen (wenigstens jedoch die Fortuna-Fahne). Schiff Ahoi!

Nächstes Mal wieder ohne Wintergarten und Kamin
Unverhofft kommt oft
Alles richtig gemacht. Am letzten der Rückreise und ihrer Vorbereitung unverdächtigen Tag hat Irland noch einmal ganz großes Tennis gespielt. Die Insel hat alles gegeben, was sie zu bieten hat: Unglaubliche Ausblicke, nette Örtchen, einsame Strände, verschrobene Typen, abenteuerliche Straßenführungen und mindestens drei völlig unterschiedliche Wetterlagen auf 10 Kilometern. Damit hatten wir wahrlich nicht gerechnet. Es war mehr eine Trotzreaktion, heute den Ring of Beara fahren zu wollen. Frei nach dem Motto "Wir machen, was wir wollen - und zwar unabhängig davon, ob es regnet oder nebelig ist" fuhren wir - überraschend früh für unsere Verhältnisse - zu der nördlich gelegenen Halbinsel, auf der wir vor einigen Jahren auch schon einmal unser Urlaubsdomizil aufgeschlagen und die wir in allerbester Erinnerung hatten. Ebenso so schön wie der Ring ob Kerry, aber touristisch nur wenig erschlossen. Das liegt wieder einmal an den engen Küstenstraßen, auf denen jeder Reisebus zwangsläufig ins Verderben stürzen würde.

Da sah noch alles wie seit Tagen gewohnt aus ...
Wir fuhren bei den gleichen meteorologischen Verhältnissen ab wie zuletzt gewohnt und hatten sogar kurz vor unserem ersten geplanten Stop in Castletownbere ein wenig Nieselregen, der den Scheibenwischer hin und wieder beschäftigte. Im Hafen des Städtchens angekommen, riss jedoch wie auf Kommando der Himmel auf und wir feierten das Comeback der Woche: Der Sommer war ebenso plötzlich wie unerwartet zurück! Unfassbar - wir hatten zwar irgendwie darauf gehofft, aber die überfallartig herein brechende Sonne machte selbst uns dann doch kurz sprachlos.

… und dann ging alles ganz schnell.
So zogen wir gut gelaunt Eis essend durch Castletownbere und kamen natürlich nicht umhin, dass obligatorische Foto von einem der zweifellos berühmtesten Pubs Irlands zu schießen: McCarthy's Bar.

Der Pub zum Buch
Immer wieder unterbrochen von grandiosen Szenerien und atemberaubenden Aussichten bahnten wir uns den Weg zur einzigen Seilbahn Irlands: Der Dursey Cable Car. In 30 Metern Höhe über dem Atlantik schwingt man fröhlich zur nicht weit vor der Küste liegenden Insel Dursey hinüber. Kleine Besonderheit: Schafe haben stets Vorrang bei der Beförderung, kein Witz! Dieses Unikum lief vor nicht allzu langer Zeit Gefahr, Opfer der EU-Bürokratie zu werden. Weil vermutlich der einlagige Holzboden der Kabine gegen irgendwelche EU-Normen verstieß, drohte der Betrieb der Seilbahn tatsächlich eingestellt werden zu müssen. Gut, es war vielleicht nicht mehr ganz der neueste Stand der Technik, aber man kam auch in der alten Gondel hinüber - und konnte durch den Holzboden teilweise sogar direkt auf das Wasser sehen! Und für Notfälle hing außerdem ein Gebetstext in der Kabine! Aber es half alles nichts: Ein neuer Verschlag zum Schweben musste her. Und da ist er nun: Irgendwie moderner als der alte, aber nach wie vor nur etwas für Schwindelfreie und Wagemutige.

Wohlverdienter EU-Ruhestand

Neuer und schicker, aber sonst alles wie gehabt.

Nur fliegen ist schöner!
Nach der schwindelerregenden Seilbahn war dann erstmal ein kleiner Spaziergang zu dem sicherlich kleinsten Ringfort des Landes fällig. Die Festungsanlage hat einen stattlichen Durchmesser von höchstens sieben Metern - in der Not bekam man da allenfalls eine Familie mit zwei Kühen und vier Schafen unter. Die Größe der Anlage kam aber offensichtlich nicht von ungefähr. Alles schien hier igendwie kleiner als anderswo zu sein:

Pferde in Hundegröße - praktisch.
Anschließend mussten wir vor einer unglauchlich anhängigen Katze Reißaus nehmen, um unsere Meerschweinchen nicht mit einem zusätzlichen Haustier zu überraschen. Erholung vom 100-Meter-Sprint zum Auto fanden wir wenige Kurven weiter. Dort flachte die Steilküste bis zu einem wunderbaren Sandstrand ab, den wir ganz für uns alleine hatten.

Gut, wenn man Badetücher dabei hat!

Farbenpracht und scheinbar unendliche Weite: Irland
Unsere große Runde über die Beara-Halbinsel schlossen wir mit einer Fahrt über den Healy-Pass ab, um wieder von Kerry nach Cork zu gelangen. Da heute unser Glückstag zu sein schien, war diese Gebirgsstraße vollständig nebelfrei zu befahren und bot neben herrlichen Ausblicken auch ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Der ansässige Schäfer liess es sich nicht nehmen, uns noch einmal - wie schon vor einigen Jahren - nach sämtlichen Details unserer Familiengeschichten zu befragen. Wir haben uns gefreut, ihn und seinen Border-Collie wieder zu sehen und uns locker zu einem neuerlichen Treffen verabredet - so in 3 oder 4 Jahren wieder am gleichen Pass.

Man schlängelt sich so durch: Der Healy-Pass

Hier gibt es immer was zu sehen.

Und ab und zu trifft man auf alte Bekannte.
Den Heimweg traten wir heute recht spät und ein wenig widerwillig an - aber irgendwann mussten wir ja auch mal etwas essen und das Auto betanken. Es passte aber zu diesem Tag, dass wir auf der Rückfahrt noch mit dem ein oder anderen abendlichen Motiv belohnt wurden. Danke.

Ein schöner Tag neigt sich dem Ende ...

… und selbst der Atlantik scheint schon zu schlafen.
Ausgeräuchert
Letztlich war es sehr gut so. Vielleicht hätten wir unseren Tag ja sonst ganz anders verbracht, als mit einem Besuch des Städtchens Kinsale. Unter den gegebenen Umständen war es jedoch keine Option, einfach zuhause zu bleiben. Doch der Reihe nach: Gegen acht Uhr morgens sah es draußen noch sehr nett aus. Es schien tatsächlich ein sommerlicher Tag zu werden. Also raus aus den Federn und gefrühstückt. Da kam es uns schon merkwürdig vor, dass die Kühe auf dem Nachbargrundstück nicht - wie sonst - neugierig über den Zaun zu uns herüber schauten. Weit und breit kein Rind auszumachen. Stattdessen näherte sich das Unheil in Form eines Traktors. Vermutlich zur Warnung davor, was nun folgen würde, hatte er extra die gelbe Signallampe auf seinem Dach angeschaltet. Denn es war … Düngetag! Stetig zwischen seinem Hof und der Weide hin und her pendelnd, versprühte der Bauer Hektoliter an Kuhdung auf den Wiesen. Schon nach kurzer Zeit verbreitete sich das unverwechselbare Aroma des Landlebens in unserem Cottage.
Also schnell fertig gemacht und auf die Straße Richtung Osten. 1,5 Stunden brauchten wir bis nach Kinsale. Unterwegs war es inzwischen wieder nebelig geworden, es hatte sich zugezogen und streckenweise kam sogar Regen herunter. Kaum waren wir allerdings angekommen und hatten den Wagen geparkt, hörte der verbliebene Nieselregen auf und wir blieben wieder einmal den ganzen Tag lang trocken. Auch wenn er mit Sonne sicher noch schöner gewesen wäre, war der als Gourmet- und Künstlerstädtchen bekannte Küstenort die Reise wert. Schöne von bunten Häusern gesäumte Gassen, überall nette Cafes und Restaurants, jede Menge Galerien und Shopping-Möglichkeiten - kurzum: Ein pulsierendes Fleckchen Erde, an dem man es sich gerne gut gehen lässt.

Auch bei trübem Wetter eine Perle des Südens: Kinsale

Ein Hauch von Dublin mitten in Cork

Ein Ort voller Farbe und gutem Geschmack ...

… und mit funktionierendem Nachtleben.
Wir haben Stunden damit verbracht, kreuz und quer durch die Stadt zu stromern, hier und da eine Kleinig- oder Großigkeit zu kaufen und (vielleicht) ein letztes Mal die diesjährige Gelegenheit genutzt, fangfrischen Fisch für abends zu erwerben: Diesmal gibt es übrigens Wittling. Fast wären wir anschließend - es ging auf 16 Uhr zu und wir hatten ja noch eine relativ lange Rückreise vor uns - auf direktem Wege nach Hause gefahren; aber bevor wir zum Auto kamen, schauten wir noch auf einen Sprung im Tourist Office vorbei. Zum einen gab es da WLAN, so dass wir uns schon mal das Hörbuch für die Rückreise nach Deutschland downloaden konnten. Zum anderen gab es die üblichen Flyer für alle möglichen Unternehmungen in der näheren und weiteren Umgebung. Einer davon klang besonders vielversprechend und hatte den Charme, dass die beworbene Attraktion nur einen Katzensprung entfernt lag: Charles Fort - eine der besterhaltenen sternförmigen Festungen in Europa. Spektakuläre Aussichten und eine kleine, aber sehr feine Ausstellung über die Geschichte der um 1670 erbauten Anlage und das vormalige Soldatenleben im Allgemeinen machten den Besuch zu einem echten Highlight - und das bei wirklich moderaten Eintrittspreisen (zusammen 6 Euro).

Tritt ein, bring Geld herein!

Nur noch eingeschränkt bewohnbar: Charles Fort

Heute keine Feinde in Sicht
Nach Hause gekommen sind wir schließlich erst um 19 Uhr. Besser hätten wir den wettertechnisch eher trüben Tag also vermutlich kaum verleben können - insofern gebührt "unserem" Bauern und seinen Kühen ein großes Dankeschön! Wenn es so endet, lässt man sich ja gerne mal ausräuchern.
Holidays as usual
Das Schöne am Urlaub ist ja, dass man nicht verschlafen kann. Wenn dem so wäre, hätten wir nämlich heute ein schlechtes Gewissen haben müssen - und wir hatten keines, als wir erst gegen frühen Nachmittag das Haus verließen, um Richtung Norden zu fahren und das Glengarriff Woods Nature Reserve zu besuchen. Hinter dem etwas komplizierten Namen steckt im Grunde nichts anderes als ein uralter Wald, der sich flächendeckend durch ein Gletschertal erstreckt. Mittlerweile hat man dort vier unterschiedliche Wanderwege angelegt, die sich nach Wahl kombinieren lassen und auf zusammen ca. 9 Km kommen.

Wald, wohin das Auge schaut
Wir nahmen zwei der vorgeschlagenen Pfade unter die Füße genommen und waren anschließend ordentlich außer Puste, weil eine der Strecken ein erhebliches Höhenprofil aufwies. Ständig ging es steile Passagen hinauf und wieder hinunter. Gerade die Abstiege entpuppten sich dabei teilweise als heikle Angelegenheit, da der Wald beachtlich dicht ist und Feuchtigkeit speichert wie ein Schwamm. An den Felssteigen bilden sich dadurch gerne Moose, die das Ganze mitunter zu einer rutschigen Angelegenheit werden lassen.

Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss
Letztlich sind wir aber wohlbehalten wieder am Parkplatz angekommen und entschieden uns, zu einer spektakulären und doch fast unbekannten Ecke im Inneren Corks zu fahren: Zum Barley Lake. Unweit des Nature Reserve gelegen, ist der See für Waghalsige über einen kurvenreichen Weg zu erreichen, der sich weit hinauf in die Berge schlängelt. Hat man die Fahrt, die größtenteils nur im ersten und zweiten Gang zu bewerkstelligen ist, unbeschadet überstanden und den Gipfel erklommen, liegt etwas unterhalb in einer Senke ein Gewässer, für das der Name Bergsee vermutlich erfunden wurde. Ein malerischer Anblick mit einer unglaublich friedlichen, ruhigen Atmosphäre. Der See ist bei trockenem Wetter mühelos über Wiesen und Felsbrocken zu erreichen, um am Ufer zu lesen, ein Picknick abzuhalten oder auch kurz schwimmen zu gehen. Leider spielte das Wetter heute aber auf Fortuna-Niveau: Es war stets um Besserung bemüht, blieb aber letztlich erfolglos. Leichter Nieselregen setzte ein und so schenkten wir uns den Abstieg zum Wasser.

Unbekannte Schönheit: Der Barley Lake
Wir erinnerten uns stattdessen an den Apple Pie, der zuhause auf uns wartete und fuhren mit einem kurzen Einkaufsstop in Bantry wieder zurück nach Durrus. Zu unserer Freude brach am späten Nachmittag endlich der Himmel ein wenig auf und teilweise kam strahlend blauer Himmel zum Vorschein. Zum ersten Mal seit Tagen können wir auch die Nachbarhalbinsel fast wieder vollständig erkennen. Wir hoffen einfach mal, dass dies ein gutes Omen für die restlichen Tage unseres Aufenthaltes ist - vielleicht kehrt ja ab morgen der Sommer zurück. In weiten Teilen Irlands hat er dies laut Radioberichterstattung inkl. regelmäßiger Live-Schalten in besonders sonnige Gegenden gestern und heute bereits getan.

Unerwartet, aber äußerst gerne wiedergesehen...

Ob ein vierblättriges dabei ist und Wetterglück bringt?
Verschwommene Wahrnehmung
Nein, da konnte man die Brille putzen, wie man wollte: Das Bild wurde einfach nicht klarer. Seit heute Morgen befanden wir uns scheinbar in einem römischen Dampfbad - allerdings ohne die entsprechenden Temperaturen. Man könnte auch schlicht von Waschküche sprechen. Die Sichtweiten ähnelten denen auf dem Caha-Pass gestern und pendelten damit zwischen 50 und 20 Metern. Allzu große Lust, zuhause zu bleiben, hatten wir allerdings trotzdem nicht, packten unsere Klamotten und fuhren erneut Richtung Scibbereen. Zum einen wollten wir noch einmal den dortigen Fischhändler aufsuchen. Zum anderen sollte es von dort aus - jenseits der größeren Straßen und Wege - an der Küste entlang über Castletownshend und Unionhall langsam aber sicher nach Kinsale in den Osten gehen. Die Route ist bei sonnigem Wetter eine wahre Pracht und wir waren schlicht neugierig, wie sie wohl bei heutigen Wetterverhältnissen wirken würde.

Geisterschiffe in Castletownshend

Verkehrsberuhigung auf irisch
Eines ist danach sicher: Bei schönem Wetter ist die Fahrt lohnenswerter. Allerdings hatte auch die heutige Nebelbrühe ihren ganz speziellen Reiz. Alles erschien irgendwie unwirklich, beinahe ein wenig mystisch - insbesondere, weil absolute Flaute herrschte und deshalb neben der eingeschränkten Sicht auch noch gespenstische Ruhe hinzu kam. Da passte es gut, dass wir an einem der in Irland weit verstreuten Stone Circles vorbei kamen. Warum die Steinkreise genau errichtet wurden, kann heute niemand mehr sicher sagen - die letzten Augenzeugen sind vor ca. 3.000 Jahren leider verstorben. Vermutungen reichen jedoch von druidischen Ritualen bis hin zu Anbetungs- und Opferstätten. Auffällig ist auf jeden Fall die absolute Symmetrie der Anordnung und stets gleiche Ausrichtung der Felsbrocken. Völlig einerlei jedoch, ob hier der Zaubertrank des Obelix gebraut wurde oder irgend einer längst vergessenen Gottheit Kaninchen und Schafe geopfert wurden - der Ort hatte heute einen leicht gruseligen Charme, der ihm sehr gut stand.

Geheimnisumwittertes Mistelzweig-Mekka
In Unionhall verrichteten wir anschließend ein paar kleinere Einkäufe und schauten den Fischern bei der Reparatur ihrer Netze zu. Mit größter Wahrscheinlichkeite stammte der Schellfisch, den wir zuvor in Scibbereen erstanden hatten und der heute Abend in unserer Pfanne lag (und bestens schmeckte), von hier - der Ort ist Standort einer entsprechenden Fangflotte.

Schellfisch: Frisch vom Kutter in die Pfanne

Nichts für Ungeduldige: Netzflicken
Zum Abschluss unserer heutigen Tour besuchten wir einige sehr schöne Sandstrände an der Südküste. Wir hatten zwar unsere Handtücher dabei, aber es wäre dann wohl doch des Guten zuviel gewesen, diese auch auszulegen. Und so beschränkten wir uns darauf, kurze Strandwanderungen zu unternehmen, uns dabei die Gegenden bei gutem Wetter vorzustellen und für spätere Besuche vorzumerken. Irgendwann wird sich der Nebel ja auch mal wieder verziehen.

Einfach mal Fünfe gerade sein lassen, ...

… es ist schließlich genug frei für den Strandbesuch.
Es war schon fast 17 Uhr geworden, als wir uns entschlossen, wieder heim zu fahren. Bis nach Kinsale sind wir wahrlich nicht gekommen - lediglich ein Drittel des Weges dorthin haben wir den Tag über zurück gelegt. Das lag sicher zum Teil an den Sichtverhältnissen und den extrem kniffligen Küstenpfaden, die mitunter den Geländewagen endlich mal forderten (und nebenbei rechtfertigten). Zum Großteil lag es aber an unseren vielen kleinen Stops und Spaziergängen. Ein sicheres Zeichen dafür, dass man hier bei (fast) jedem Wetter die Zeit gut verbringen kann. Den Rest des Abends verbringen wir u.a. mit dem Live-Ticker aus Hamburg, wo der heutige Auswärtssieg der Fortuna beim FC St. Pauli übertragen wird. 95, Olé!
Grenzerfahrung
In Deutschland war heute Wahltag. Ob die AfD in den Bundestag einzieht, bleibt offensichtlich abzuwarten. Dafür haben nicht nur die Piraten eindeutig die Segel gestrichen, sondern auch die Liberalen. Es scheint also ein spannender Abend in Good Old Germany zu werden. Für uns war es hingegen den ganzen Tag spannend: Werden wir nass oder bleiben wir trocken, klärt es auf oder zieht es sich zu? Zwischenzeitlich hat sich der Nachmittag verabschiedet und die Fragen sind nur teilweise beantwortet. Wir sind trocken geblieben. Wie es in Sachen Wetter weiter gehen wird, ist jedoch noch nicht abzusehen. Der zweite Kanal des irischen Nationalsenders 2-FM meldete heute unverdrossen Sonne bei 24 Grad - tja, das war dann wohl in einer anderen Ecke des Landes. Bei uns war es zwar auch stets warm, aber beileibe keine 24 Grad und sonnig nur sehr selten.
Wir hatten im Laufe des späten Vormittags den Gougane-Barra-Waldpark angesteuert - wohl wissend, dass der bei jedem Wetter einen Besuch wert ist und auch vor einsetzendem Regen durchaus schützen kann. Auf der Anfahrt wurde es aber erfreulicherweise heller und einige Sonnenstrahlen verfolgten unseren Weg, so dass wir unerwartet sogar einen Zwischenstop bei Carriganass Castle einlegen konnten, einer der unzähligen malerisch gelegenen Burgruinen in Irland.

Wieviel Honda für die Werbung wohl zahlt?
Im Walpark angelangt, waren wir zum wiederholten Male von der Ursprünglichkeit, in welcher der Talkessel belassen wird, angetan. Alles wächst kreuz und quer, kein Weg hindurch ist befestigt. Die Iren beschränken sich darauf, hier und da einige Holzbrücken zu schlagen und einige Hinkelsteine an die passenden Stellen zu legen, um die schmalen Pfade durchgängig betretbar zu erhalten. Steile Passagen müssen über Natursteine erklommen werden, an Bächen hüpft man von Fels zu Fels. In Deutschland so nicht denkbar und gerade deswegen eine schöne Erfahrung. Lonely Planet bezeichnet die Gegend als Zauberwald - und das ist ziemlich nahe an der Wahrheit, denn wenn man genau hinschaut, entdeckt man gelegentlich im Unterholz tatsächlich Kobolde und Feen.

Willkommen im Dschungel!

Über sieben Brücken musst Du gehn...

Steine zum klettern und rasten.

Belohnende Aussichten gibt es reichlich.
Nach einer als Kletterpartie ausgestalteten ersten Runde, brachten wir noch einen zweiten, weit gemächlicheren Rundweg hinter uns, bevor wir uns Richtung Kenmare aufmachten, einem der lebhaftesten Städtchen am berühmten Ring of Kerry. Auf engen Nebenstraßen verliessen wir damit erstmalig unseren Urlaubs-County Cork. In Kerry fühlten wir uns aber genauso schnell nicht weniger heimisch. Dazu beigetragen hat eindeutig der örtliche Eisverkäufer. Und dies nicht nur, weil er in einer der vielleicht besten Eisdielen Irlands arbeitet. Nein: Vor allem, weil er mit Blick auf unser selbstbewusst getragenes Fortuna-T-Shirt erfreut feststellte "Aha, auch Düsseldorfer!". Der gute Mann war von seinen Eltern mit acht Jahren aus der heimlichen deutschen Hauptstadt nach Irland verschleppt worden - ein kurzer Plausch unter Rheinländern brachte die Erkenntnis, dass er es hier sehr gut angetroffen hat. Etwas anderes hatten wir aber auch nicht erwartet. Leider war er selbst kein Fortuna-Fan - nobody is perfect.

Bunter Ort, buntes Treiben: Kenmare
Außer dem Eis, das nicht so recht zu der immer spärlicher in Erscheinung tretenden Sonne passen wollte, erstanden wir noch einige Postkarten (für manche Zwecke und Empfänger eignet sich so ein altertümlicher Analog-Blog immer noch besser) und die Einkäufe für die nächsten Tage. Zurück ging es über den Caha-Pass, der Kerry mit Cork verbindet und heute vollends in einer Nebelbank lag. Ein durchaus spannendes Vergnügen, wenn man nur 30 Meter weit schauen kann und aus dem weißen Dunst ab und zu weiße Schafe auf der Straße stehend auftauchen. Wir sind mitunter im besseren Schritttempo durch die teilweise aus dem Fels gesprengten Tunnel gefahren - letztlich gab es dankenswerterweise weder bei Mensch noch bei Tier Verluste.

Rechts lauert der Abgrund, hinter jeder Kurve Schafe
The Fog - Nebel der Gemütlichkeit
Hatten wir gestern Abend bereits die Welt jenseits unseres Vorgartens aus den Augen verloren, so konnten wir sie heute bislang nicht wiederfinden. Mit Mühe und Not kann man soeben noch das Gatter vor unserer Zufahrt und das dahinter liegende Nachbargebäude ausmachen. Mehr aber auch nicht. Dichter Nebel verschluckt alles andere komplett. Keine Straße mehr da, keine Küste, kein Atlantik - das absolute Nichts. Ab und zu hört man draußen einen Raben krächzen und jeden Augenblick erwartet man, dass in dem unheimlichen Gewabber eine Gestalt mit Sense in der Hand langsam Konturen gewinnt und unaufhaltsam Richtung Stone Cottage schlürft. Regen fällt indes nicht. Vielmehr ist eine latente Feuchtigkeit zu spüren, die in der Luft zu hängen scheint und ausreicht, Terrasse und Mauer beständig nass aussehen zu lassen. Solch einen Zustand kennt das Wetter in Deutschland schlicht nicht - er ist halt irgendwie exklusiv irisch.

Das große Nichts verschluckt die Welt
Ein Tag also, der geradezu prädestiniert ist, um die Jogging-Hose überzustreifen und ganz bewusst die Zeit auf dem Sofa, vor dem Kamin oder im Wintergarten tot zu schlagen. Neben dem großen Lese-Wettbewerb riecht es heute auch nach dem regelmäßig stattfindenden Spiele-Marathon. Auf jeden Fall werden nebenher einheimische Spezialitäten konsumiert, u.a. die gestern erst frisch erstandene Apple Crumble Tart - als wenn wir es geahnt hätten…

Spiele-Marathon: Für jeden was dabei

analog oder digital - Bücher sind immer gut

Für Verpflegung ist gesorgt: Der Tag kann kommen!
Alles in allem verbringen wir also einen äußerst erholsamen Vorwahltag. Die einzige Entscheidung, die wir hier weit weg vom Wahlkampf-Geplänkel in Deutschland treffen müssen, ist die Beantwortung der Frage, auf welcher Couch die kommenden Stunden herum gelungert werden soll. Das unterscheidet die Angelegenheit allerdings auch maßgeblich von der Bundestagswahl. Während dort traditionell nur die Wahl des kleinsten Übels besteht, können wir bei der Sofa-Entscheidung in keinem Fall verlieren: Sämtliche Sitzgelegenheiten bieten nämlich beachtlichen Komfort, der fast zwangsäufig zu einer Renaissance des Nachmittags-Schläfchens aus Kindheitstagen führt.

Hier drauf abfläzen...

… oder besser hier?

Mist - zu spät!
Zum Ersten, zum Zweiten und … … zum Dritten!
Unsere Pläne für den heutigen Tag konnten wir leider nur teilweise in die Tat umsetzen. Das Wetter wusste heute früh noch nicht so recht, was es denn im Laufe des Nachmittages noch werden wollte. Es war zwar trocken und teilweise sogar etwas sonnig, aber insgesamt doch weit entfernt von den beiden vorangegangenen Tagen mit ihrem dauerhaft wolkenlosem Himmel. Also packten wir zwar auf Verdacht die Strand-Klamotten ein, fuhren jedoch zunächst einmal um 11 Uhr Richtung Scibbereen, wo freitags der wöchentliche Viehmarkt abgehalten wird.
Eine Dreiviertelstunde später parkten wir unser Auto im Zentrum des lebhaften Städtchens und machten uns zu Fuß auf die Suche nach dem örtlichen Kuh-Handel. Die zunächst angesteuerte Touristen-Info half uns auf Anhieb bereitwillig weiter und gab uns zur besseren Orientierung gleich mal einen Stadtplan mit auf den Weg. So konnte nichts schief gehen und wir landeten kurz nach 12 Uhr auf dem großen Ausstellungsgelände Scibbereens, wo eine Unmenge Geländewagen mit Hängern sofort den Eindruck vermittelte, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Wären diesbezüglich noch Zweifel verblieben, spätestens die deutlich hörbaren "Muuuh"-Geräusche aus dem Inneren des einzigen Gebäudes am Platze hätten sie endgültig zerstreut.
Kaum hatten wir den Ort des Geschehens betreten, fanden wir uns inmitten einer äußerst gut organisierten, turbulenten Auktion wieder. Vorne der typische Auktionator, auf den Rängen wie am Zaun die lokale Landwirtschafts-Gilde und in der Mitte des Runds die Hauptprotagonisten: Stiere und Kälber in sämtlichen Gewichtsklassen. Ein faszinierendes Treiben, das uns eine ganze Zeit lang in seinen Bann zog. Immer wieder erstaunlich, wie schnell Auktionatoren Zahlen runterspulen können, während sie die Gebote für das Viechzeug entgegen nehmen. Alles erkennbar routiniert dargeboten und jeweils nur kurz unterbrochen von dem regelmäßigen finalen Hammer(zu)schlag. Nicht minder beeindruckend war allerdings die zur Schau getragene Coolness der Agrar-Zunft. Locker und lässig über dem Gelände lehnend und immer mit einem Auge auf die elektronische Anzeigetafel mit den technischen Details der Ware (Alter, Gewicht etc.) schielend, reichte den Nutztier-Investoren stets ein angedeutetes Lupfen des Unterarms, um das Kaufinteresse betont lustlos zu signalisieren.

Jetzt nur niemandem zuwinken!

Auch ohne Torero spannend: Arena
Bevor wir vom ersten in den zweiten Auktionsraum wechselten, wo Kühe unter den Hammer kamen, warfen wir noch einen Blick hinter die Kulissen und erkundeten die riesige Zulaufhalle, wo die Vorsortierung und Zusammenstellung der Angebotseinheiten erfolgt, die Tiere nummeriert werden und einen kurzen Gesundheitscheck durchlaufen. Nicht unbedingt etwas für Zartbesaitete, jedoch wäre es auch naiv zu glauben, dass die Tiere ohne Zutun alles selbständig richtig machen würden. Für die meisten von ihnen wird es schließlich der erste Catwalk gewesen sein - und wie schief der gehen kann, weiß schließlich jeder, der schon mal Heidi Klums "Germany's Next Topmodel" gesehen hat.

Auch im Hintergrund ist harte Arbeit angesagt, ...

… bevor es schließlich auf den Laufsteg geht.

Wie bei Heidi: Nicht jede Kuh bekommt ein Foto.
Wer sich noch nicht satt gesehen hat, kann übrigens anschließend in das hauseigene Restaurant einkehren - da stellte sich einem die spontane Frage, was eigentlich mit den unverkäuflichen Exemplaren genau passiert. Ohne die Antwort abzuwarten, beschlossen wir im Anschluss eine ausgiebige Runde durch Scibbereen zu drehen. Vermutlich als Trotzreaktion auf das Erlebte kauften wir unterwegs erst einmal frischen Seehecht für das Abendessen und entdeckten einen beachtlich großen Anbieter von Schiffs- und Segelbedarf. Da der nächste Bootsurlaub nur noch ein halbes Jahr entfernt ist, also die perfekte Gelegenheit, endlich die lang ersehnten Wassersportschuhe zu ergattern. Einmal im Kaufrausch, wurde dann im Zentrum auch noch die dazu passende Softshelljacke klar gemacht. Schließlich ist eine gute Ausstattung das A und O während eines Trips über die Earne-Seenplatte oder auch den Shannon. Zuletzt wurde der örtliche Super-Valu geentert, wo sich unerwartet ein kleines Drama abspielte: Unser Lieblingsbrot - Pat's Pan - war ausgegangen! Wir haben zögerlich zu einer Alternative gegriffen, hoffen auf das Beste und werden berichten.
Das Wetter zog sich derweil merklich zu, aber es blieb trocken - zumindest bis wir im Anschluss an Scibbereen am Lough Hyne ankamen. Wahrhaft ein bemerkenswertes Gewässer, denn es handelt sich nicht etwa um einen Süsswasser- sondern um einen Salzwassersee, der zweimal täglich über einen natürlichen Gezeitenkanal bei Flut mit frischem Meerwasser versorgt wird. Nicht umsonst wurde Lough Hyne schon 1981 zum ersten Meeresschutzgebiet Europas erklärt - hier ist ein einzigartiger Lebensraum entstanden mit einer z.T. exklusiven Planzen- und Tierwelt. Kaum bogen wir auf den Parkplatz am Rande des Sees ein, setzte leider ein leichter Nieselregen ein. Wir beschränkten uns also darauf - im Auto sitzend und die Aussicht genießend - die mitgebrachten Sandwiches zu verdrücken. Da wir den gestrigen Gewaltmarsch noch ein wenig in den Knochen und unter den Füßen spüren, entschlossen wir uns, angesichts der Wetterlage auf die Beach-Party zu verzichten und fuhren gemütlich nach Hause, wo wir seit halb fünf Musik hören, Tee trinken und lesen, während sich draußen die Sichtweite mehr und mehr auf unser Grundstück beschränkt. Der Niesel hält an - irgendwie ein sehr gemütlicher Wochenausklang.
Aller guter Dinge sind zwei
"I walked the Sheep's Head Way". Das steht auf einem Aufkleber, den es zusammen mit der örtlichen Wanderkarte und dem dazu gehörigen Wanderführer gibt. Mitunter kann man ihn hier an vorbei fahrenden Autos bewundern. Auch wir könnten ihn nun voller Stolz an unserem Wagen anbringen, denn unser zweiter Versuch, eine der vermeintlich schwierigsten Passagen des Sheep's Way als Bestandteil eines Rundweges unter die Füße zu nehmen, war ein voller Erfolg. Danach sah es heute Nacht gegen vier Uhr zunächst nun wahrlich nicht aus, als uns - wieder einmal nach einem wunderschönen vorangegangenen Tag - ein heftiger Sturm aus dem Schlaf riss. Das ganze Cottage schien zu vibrieren. Da es aber auch den schlimmsten Windböen zu trotzen schien, drehten wir uns wieder um und waren eigentlich schon auf einen Sofa-Tag eingestellt. Doch man wird auch nach dreizehn Jahren in Irland immer wieder auf's Neue überrascht - meist sogar positiv. Heute früh strahlte die Sonne, und obwohl der gesamte County unter einem hauchdünnen Schleier zu liegen schien, war schnell klar, dass es ein ebenso wunderbares Wetter geben würde wie gestern.
Um 12 Uhr wagten wir also zum zweiten Mal den Einstieg in die Gebirgskette, die sich in der Mitte unserer Halbinsel erhebt. Dieses Mal ohne eine Wolke am Himmel, so dass wir über den unverändert starken Wind der letzten Tage wirklich froh waren. Da es ja nachts ordentlich geregnet hatte, barg der Weg zwar mitunter die ein oder andere Herausforderung, aber das machte unseren Marsch eigentlich nur interessanter. Immer wieder schauen zu müssen, wo denn der beste Weg sein könnte, um ein kleines Sumpfgebiet zu umgehen, machte durchaus Spaß. Obwohl wir bei dieser Suche meist erfolgreich waren, blieben aber dann doch nicht alle Schuhe und Socken ganz trocken - bei den Temperaturen aber kein wirklich ernstes Problem.
Nach etwas über zwei Stunden hatten wir schließlich den ersten Gipfel erklommen und genossen - wie auf der gesamten Strecke - die grandiosen Ausblicke.

Da geht's lang - immer bergauf!

Wechselndes Terrain, aber immer gleich toller Blick

Einmal mehr oben auf
Auf der gesamten Wanderung über den Gebirgsrücken haben wir keine Menschenseele getroffen. Und das sollte auch so bleiben, nachdem wir gegen 16 Uhr wieder hinabstiegen und damit auch gleichzeitig den Wendepunkt unseres Weges erreichten.

Ende der Klettertour - Beginn des Rückweges
Der Rückweg führte uns dann noch 1 1/2 Stunden an der Nordseite unserer Halbinsel entlang. Hier allerdings zumeist auf ebenen, größtenteils sogar asphaltierten Pfaden, die zudem streng bewacht wurden…

Morgen ist Viehmarkt - kein Grund, nervös zu sein.

Traut Euch doch!

Springst Du oder soll ich?
Letztlich hat uns der auf 4,5 Stunden taxierte Wanderweg irgendwo unterwegs eine Stunde abgenommen, denn wir waren - auch ohne lange Pausen, nur unter Einbeziehung einer kleinen Sandwich-Unterbrechung auf dem zweiten Gipfel - erst um halb sechs wieder an unserem Honda angekommen. Das war auch genau rechtzeitig, denn ersten Blasen kündigten sich an und beginnende Rückenbeschwerden zollten dem fortgeschrittenen Alter Tribut. Sollte es morgen noch einmal so traumhaftes Wetter geben, wird vielleicht ein Strandtag eingeschoben - im Anschluss an den geplanten Besuch des freitäglichen Viehmarktes in Scibbereen.

Auch abends noch ein verschwommener Horizont
Heute Nacht werden wir jedoch erst einmal sicher gut schlafen - da kann es draußen toben wie es will. An der Stelle auch einmal ein großes Dankeschön an den Erfinder der Sonnencreme - und an Arthur Guinness...
Klein, aber oho!
Na bitte, geht doch! Auffällig ruhig war es heute Morgen - kein Wind weit und breit auszumachen. Stattdessen blauer Himmel, als wäre es nie anders gewesen - und das bei sommerlichen Temperaturen. Genau der richtige Tag also, um zwei alte Bekannte wiederzutreffen: Zum einen Heir Island, und zum anderen die Border-Collie-Hündin "Lady", die uns bei unserem vorletzten Besuch die kleine vorgelagerte Insel bis ins letzte Eck zeigte - wofür wir ihr bis heute dankbar sind. So machten wir uns schon um halb elf Richtung Cunnamore auf und liessen uns ob des guten Wetters reichlich Zeit, um zu einem der sicherlich entlegendsten Anleger in ganz Irland zu gelangen. Immerhin: Beinahe ganzjährig wird Heir Island tagsüber im 2-Stunden-Takt durch einen Fährbetrieb mit dem Rest des Landes verbunden. Die Überfahrt ist mit fünf bis zehn Minuten derart kurz, dass wir ohnehin nicht ernsthaft mit einem neuerlichen Whale-Whatching gerechnet hatten. Insoweit war es auch nicht weiter schlimm, dass es heute nur für eine Robbe reichte.

Anreise mit Bilderbuch-Panoramen

Fast schon zu groß geraten: Die Fähre nach Heir Island
Viel enttäuschender war da schon der Umstand, dass "Lady" leider zwischenzeitlich ernsthaft erkrankt ist und nun nicht mehr auf der Insel lebt. Gerne hätten wir noch einmal einen Tag mit der verrückten Hundedame verbracht, aber so erkundeten wir das Eiland letztlich in guter Erinnerung an unsere ehemalige Reiseleiterin - auf diese Art war sie dann doch irgendwie wieder mit dabei.
Die Insel mit ihren ca. 25 Einwohnern ist gerade einmal 2,5 km lang und 1,5 km breit - und dennoch schafft sie es, enorm vielfältig daher zu kommen. Es gibt ebenso sehr schöne Sandstrände wie faszinierende Steilklippen, ein Restaurant, eine Koch- sowie eine Segelschule und eine Gallery. Bemerkenswert ist, dass sich hier vor Jahren eine Düsseldorferin zusammen mit ihrem irischen Ehemann niedergelassen hat. Die Welt ist ein Dorf. Wir haben uns allerdings auch schon einigermaßen fest vorgenommen, dass das LBV die Bezügemitteilungen eines Tages hierher schicken können wird.

Der TÜV kommt nur unregelmäßig vorbei

Ach, das passt schon!

Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck.
Den Beginn unseres Rundganges machte die traditionelle Muschel-Suche. Danach ging es Richtung Steilküste, vorbei an dösenden Kuhherden und einigen neugierigen Zaungästen.

Muschelsuche bei Bikini-Wetter

Neugier hoch drei.

Cliffs of Moher in Größe "S"
Schließlich erreichten wir die drei wunderschönen Sandstrände des kleinen Paradieses. Bei den heutigen Witterungsbedingungen können einen dann auch die schönsten Malediven-Geschichten nicht sonderlich beeindrucken.

Hier wurde der Bacardi-Spot gedreht! Ehrlich!

So wird das Wort "Badebucht" definiert.
Als wir schließlich nach vier Stunden wieder beim Pier ankamen, hatten wir unsere Sonnenbrände erfolgreich erneuert und einmal mehr einen grandiosen Eindruck von diesem kleinen Stückchen Irland bekommen. Aber halt: Da war noch was! Irgend etwas hatte sich heimlich in unseren Rucksack geschmuggelt und offensichtlich den ganzen Ausflug über Spaß gehabt - dies ist jedoch eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden…

Blinder Passagier an Bord!