Von Pfannen und Vampiren

Tag 2 unseres Irland-Aufenthaltes liegt schon größtenteils hinter uns - und damit natürlich auch die erste Übernachtung im Leuchtturm. Es war eine beachtlich ruhige Nacht. Kaum zu glauben, wie wenig Geräusche die dicken Mauern des Turmes aus dem Baujahr 1781 durchlassen. Gäbe es nicht die Fenster, man würde wohl gar nichts von der Außenwelt mitbekommen.

Die ersten Schritte im Treppenhaus waren nach einem erholsamen Schlaf denn auch erst gegen 9 Uhr zu hören. Langsam aber sicher trudelten sämtliche Bewohner im Anschluss an den ersten Frühsport des Tages in der Küche ein, wo auch schnell das traditionelle irische Frühstück Gestalt annahm, also fluffiges Weißbrot mit allerlei süßem Aufstrich, gebratener Speck, leckere Würstchen und natürlich der obligatorische Black Pudding.

Leider mussten wir jedoch einmal mehr wie schon oft in unseren vielen Aufenthalten hier auf der Insel feststellen, dass die vorhandenen Pfannen nicht den Ansprüchen genügen, die wir an solch grundlegendes Küchen-Werkzeug nunmal stellen. Und so reifte schnell der Plan, die auch am Sonntag geöffneten Läden im Ort nach vernünftigen Koch-Utensilien der flachen Sorte mit Griff zu durchkämmen. 

Vorher aber war ein Ausflug zu der Seehund-Bucht vor der Haustür angezeigt. Was als kleiner Trip um den Block geplant war, wurde dann schnell zu einer zweistündigen Kletterpartie mit allerlei netten Ausblicken - und eben auch einer handvoll recht neugieriger Meeressäuger. Schwimmen sind wir zwar (noch) nicht gegangen, aber das wird mit steigenden Temperaturen noch kommen. Das Wasser ist jedenfalls kristallklar und lädt geradezu zum Plantschen ein.

Unsere Haus-Bucht: Heimat unzähliger Seehunde (ca. 100 Stück waren gerade gleichzeitig abgetaucht)


Unterwegs trafen wir einen Offroad-Jogger, der sich an den Klippen entlang durch eine teilweise schulterhohe Pflanzenwelt schlug. Respekt! Wir ließen es da deutlich  gemütlicher angehen, hatten aber dafür jede Menge Spaß beim Erkunden unserer unmittelbaren Umgebung.

JnLp9zqLTWqLMxag1THQaA thumb 86e2

Ebenso gut gelaunt wie viel zu warm angezogen


Als wir wieder zurück am Leuchtturm angekommen waren, setzte ein leichter Niesel-Regen ein, den wir erst einmal bei einer Tasse Tee und jeweils einem guten Buch abwarteten, bevor es mit dem Auto zum Einkaufen nach Wicklow ging. Dort angekommen sind wir schnurstracks in eines der vielen schönen Cafés mit allerlei hausgemachten Leckerein gegangen, haben es uns gut gehen lassen und nebenbei einige Folgen Vampire Diaries für Annika heruntergeladen.

NuHBSs4kR3qs77EGFgz%dg thumb 86c2

Really Homemade - die Iren wissen, wie Kalorien aussehen müssen


Frisch gestärkt ging es dann schließlich zum (sehr schönen) Lidl, um Zutaten für das Abendessen zu erwerben und im Anschluss noch zu Heatons - eine dieser Ladenketten, die so gut wie alles rund um das Thema Haushalt verkaufen. Eigentlich wie früher Strauss bei uns, nur halt nicht pleite. Und siehe da: Eine prima Tefal-Pfanne im Angebot. So soll es sein. Ihre Feuertaufe hat sie heute Abend schon überstanden: Die Schweinelendchen waren genau richtig auf dem bzw. den Punkt gebraten und das neue Lieblings-Küchen-Utensil unserer Chefköchin in zwei Minuten wieder startklar für das nächste irische Frühstück.

QU8VSaBzSKKrdSRCC9FPig thumb 86e6

Qualität auf den Punkt gebracht - Made in Germany


Jetzt wird noch eine Runde gespielt oder der Film weiter gesehen, den wir gestern Abend zwar angefangen aber wegen akuter Müdigkeit nicht mehr zuende gebracht haben. Wenn da nur nicht dieser Sonnenuntergang wäre, der gerade spektakulär beginnt. Na gut - dann halt nochmal kurz raus ….

© Carsten Seiler 2013