Unser gewohnt sonniges Wetter hat uns auch heute früh wieder beim Aufstehen erwartet. Da wir die letzten Tage mehr gen Norden und Westen gefahren waren, wollten wir dieses Mal Richtung Osten und Süden starten.
Erstes Ziel sollte Donegal (Stadt) sein. Wobei der Name ein wenig trügt. Weder ist Donegal-Stadt das Verwaltungszentrum des gleichnamigen Countys noch ist es die größte Stadt der Grafschaft.
Nichtsdestotrotz ist es ein lebhaftes Städtchen mit einer liebevoll restaurierten Burg, allerlei Einzelhandel, Irish-Shops für Touristen, netten Pubs und Restaurants sowie - last but not least - einem Aldi, einem Lidl und einem SuperValu.

Zwar klein, und doch schon eine echte Burg: Donegal Castle
Wir nahmen uns zwei Stunden Zeit, um ein wenig durch die Straßen zu schlendern und einige wichtige Kleinigkeiten zu erstehen, wie z.B. ein neues Tee-Ei und ein Guinness-Glas aus der aktuellen Kollektion. Auch unsere Sammlung der unangefochten genauesten Irland-Karten der Discovery Series von Ordnance Survey konnten wir um eine Nummer erweitern. Bis wir allerdings sämtliche 89 Einzelkarten, in die Irland aufgeteilt ist, unser Eigen nennen können, werden wohl noch einige Aufenthalte hier notwendig sein. Das ist jedoch nicht weiter schlimm und lässt sich zweifellos einrichten.
Weiter ging es nach Rossnowlagh weiter im Süden, dessen Hauptmerkmal ein 3 Km langer Strand ist, der mit einer Blauen Flagge ausgezeichnet wurde und an dem jährlich im Oktober Irlands größter Surf-Wettbewerb stattfindet.
Da das Wetter zwischenzeitlich ein wenig wechselhaft anmutete, drehten wir nur eine einstündige Runde im nördlichen Strandabschnitt. Dabei kamen Erinnerungen an das nordfriesische Wattenmeer und die Strände auf, die man auf Föhr und Amrum findet. Nicht nur die Sandschichtungen sind bei Ebbe kaum voneinander zu unterscheiden, auch die typischen Watt-Würmer-Kringel sind wie 1:1 aus Deutschlands Norden kopiert. Erstaunlich.

Ebbe an der Nordsee in Irland
Kaum waren wir wieder am Auto angekommen, fing es auch schon ordentlich an zu schauern. Wir sind zwar dennoch an die südliche Spitze des Strandes weitergefahren, da dort auch noch ein idyllischer Gartenkomplex etwas versteckt in einem Wäldchen zu finden sein sollte, aber angesichts der bedrohlichen Wolkenlage entschieden wir uns stattdessen, umzukehren und noch den SuperValu für eine kleine Lebensmittelvorratsauffrischung aufzusuchen. Angesichts diverser Warnhinweise haben wir dabei allerdings ein beschauliches Tempo walten lassen.

Kein Schild, das es nicht gibt
Das charakteristische an Irland ist ja, dass sich das Wetter in atemberaubender Geschwindigkeit verändert - so hatten wir eine halbe Stunde später bereits wieder strahlenden Sonnenschein und es wurde trotz der bereits fortgeschrittenen Uhrzeit immer wärmer. Daher haben wir die Heimreise nach unserem Einkauf etwas ausgedehnt und einmal den Lough Eske nord-östlich von Donegal-Stadt umfahren. Der See speist sich aus dem gleichnamigen Fluss, ist wegen seiner reichen Fischbestände bei Anglern sehr beliebt und bietet neben schönen Ausblicken auf das Wasser einige Ufer-Hotels, die angesichts ihres Ambientes jederzeit problemlos für einen G7-Gipfel gebucht werden könnten.
Schließlich wieder zuhause angekommen, war der Himmel so gut wie wolkenlos und der Abend lud zu einem beschaulichen Aufenthalt auf der Terrasse ein.

Das mit der Sonne haben wir schließlich doch wieder hinbekommen

Auch als Outdoor-Getränk hervorragend: Guinness