Heute sind wir etwas früher aus den Betten gefallen als sonst. Halb neun schon wurde gefrühstückt und zwei Stunden später die Wohnung vorläufig verlassen. Unsere Koffer waren da schon fix und fertig für ihre Abholung vorbereitet, die wir für 14 Uhr geplant hatten. Es blieb also noch genug Zeit, eine letzte Runde durch Dublin zu drehen und das fantastische Wetter zu nutzen.
Als Ziel hatten wir uns das Natural History Museum gesetzt, auch unter dem Spitznamen „Der tote Zoo“ bekannt - eine Ausstellung über die heimische und internationale Artenvielfalt. Alles, was sich irgendwie konservieren lässt, findet sich in unzähligen Regalen und Vitrinen - angefangen von diversen Insekten bis hin zum riesigen Finnwal-Skelett. Ein Sammelsurium der ganz besonderen Art, wo es jede Menge zu entdecken und zu bestaunen gibt.

Man kann einfach alles ausstopfen,...

… und sei es noch so groß: Hauptsache, es war vorher tot.
Nach dem Besuch in der - übrigens kostenlosen - Tierwelt schlenderten wir gemütlich zum Merrion Square, einem kleinen Park, in dem heute ein International Food Market zum Genuss von Spezialitäten aus aller Welt einlud. Von südkoreanischen, afrikanischen, italienischen bis hin zu portugiesischen Gerichten war so ziemlich alles dabei, was das Herz begehrt. Na gut, einen klingonischen Stand haben wir nicht gefunden, aber wir wollen mal nicht pingelig sein.
Wir entschieden uns schließlich für einen Klassiker am Eiswagen: Das legendäre „99er" mit einem Stückchen Flake im Softeis - da kann man einfach nichts falsch machen.

Auch so eine kleine Oase mitten in der Stadt: Der Merrion Square
Da noch ausreichend Zeit war, spazierten wir noch ein wenig den Grand Canal entlang, der Dublin über eine Länge von 130 Km mit dem Shannon verbindet. Ein Urlaub mit dem Kanalboot wäre ja vielleicht auch mal was - die 52 Schleusen brauchen allerdings vermutlich ihre Zeit. Daher vielleicht auch erst ein Projekt für den baldigen Ruhestand, mal schauen.

Am Grand Canal - hier mit Ausläufern des International Food Markets

Eine von 52 Schleusen auf dem Weg zum Shannon

1804 eingeweiht und immer noch ein prachtvoller Anblick mitten in Dublin
Unsere letzte Dublin-Stunde nutzten wir dann noch, um die ein oder andere der Türen zu fotografieren, die so typisch für die Hauptstadt sind. Überhaupt muss man sagen, dass eine Stadt sehr freundlich wirkt, wenn die Gebäude nicht hoch, dafür jedoch vielfarbig sind. Irgendwie transportiert die Stadtarchitektur auf diese Weise sogar ein bisschen die herzliche (Gast-)Freundlichkeit der Iren. Hoffentlich bewahrt sich die grüne Insel diesen Charme noch möglichst lange - hoch bauen kann schließlich jeder, mit Stil bauen aber noch lange nicht. Uns jedenfalls sind maximal dreistöckige Stadthäuser und dreißig Meter hohe Leuchttürme in jedem Falle lieber als über 800 Meter hohe Gebäude im fernen Orient.

Gibt es in beinahe jeder Farbe: Türen in Dublin

Alles geht, nichts muss
Um 14 Uhr waren wir letztlich wieder an unserer Wohnung angekommen - dritter Stock, also unterm Dach - und sammelten dort unsere Koffer ein. Mit dem überschaubaren Gepäck zuckelten wir im Anschluss zur nächstgelegenen Air-Link-Station ein paar Meter weiter. Kaum waren wir mit dem 747 einige Meter gefahren, fing es ein wenig an zu regnen. Vielleicht ein paar Tränen der Hauptstadt zum Abschied? Wir reden uns das jedenfalls ein.

Die letzte reguläre Nutzung unserer Leap-Card: Panorama-Ausblick im Doppeldecker
Unterm Strich steht nach fast zwei Wochen einmal mehr das Resümee: Wir waren schon fast überall hier in Irland, aber bei weitem noch nicht oft genug. Hat es geregnet während unseres Aufenthaltes? Ja, natürlich - sonst wäre es hier nicht so grün. Sind wir naß geworden? Ja, genau einmal. Für uns schon eine weit überdurchschnittliche Quote. Regenschirme waren also wie immer völlig fehl am Platze, T-Shirts hingegen nicht. Gefühlt ist es in Irland ohnehin immer einige Grad wärmer als es das Thermometer anzeigt und das allerbeste: Der Regen ist nicht annähernd so nass wie in Deutschland.

Wie immer viel grün und viel Sonne: Irland 2017

Letztes Selfie vor dem Abflug ins regnerische (!) Deutschland
Slán go fóill!