Das Killeens war gestern Abend mal wieder den Besuch wert. Als wir uns kurz nach acht einfanden, war der Pub schon recht gut besucht und im Billardraum lief bereits das Spiel der Engländer gegen Russland. Wobei die Sympathien der Iren eindeutig bei der Putin-Truppe lagen, wie sich bei den beiden Toren unschwer erahnen ließ. Wir haben uns mit drei weiteren deutschen Pärchen, von denen zwei ebenfalls mit dem Boot in Shannonbridge festgemacht hatten, nebenher die Fussballpartie angesehen und uns ein wenig über unsere jeweiligen Urlaubserlebnisse ausgetauscht. Bald gesellten sich auch ein paar ältere Iren hinzu und hatten sichtlich Spaß daran, ein wenig mit uns herumzuklönen. Natürlich dürfte auch ein Getränke-Geheimtipp nicht fehlen. Ehe wir uns versahen, stand schon eine Runde "Baby-Guinness“ auf den Tischen, eine im Schnapsglas servierte, äußerst gelungene Mischung aus Guinness, Jameson, Baileys und warmem Kaffee. Das Ganze sieht in der Kombination tatsächlich wie ein Mini-Pint Guinness aus und schmeckte so gut, dass es auch nicht die einzige Runde blieb. Natürlich gingen aber auch das normale Guinness, Bulmers und Smithwicks sehr gut und so verließen wir - ab 22 Uhr auch bestens durch eine Cover-Band mit Live-Musik unterhalten - um Mitternacht gut gelaunt den Pub und zauberten mit einem Pärchen aus dem Schwabenlande noch bis 2 Uhr auf unserem Boot weiter. Die Nacht war also verhältnismäßig kurz heute, aber insgesamt haben wir den Abend überraschend gut weggesteckt und sind um viertel vor zwölf Richtung Athlone aufgebrochen. Schien es zu diesem Zeitpunkt ein eher bedeckter Tag zu werden, konnte man schon kurze Zeit später den Irland-typischen Wetter-Zeitraffer erleben. Gerade noch bedrohlich dunkel, im nächsten Moment aufheiternd und schließlich strahlend schön.

Blick nach vorne: Weltuntergang voraus

Blick zur Seite: Och, geht doch

Blick nach hinten: Alles super
Je nördlicher wir kamen, desto stärker kam der Gedanke auf, lieber doch Sonnencreme aufzutragen. Die Temperaturen waren auch bereits wieder bei 25 Grad angekommen. Am heutigen Sonntag waren auf dem Fluß ungewöhnlich viele Angler mit ihren kleinen Außenbordern unterwegs, scheinbar eignete sich das Wetter ganz besonders gut für den Fischfang. Wir sind schnurstracks am Kloster Clonmacnoise vorbei gefahren und schließlich nach ziemlich genau drei Stunden an der Schleuse vor Athlone angekommen.

Immer noch auf Raubzügen in Irland unterwegs: Wikinger
Dabei haben wir einen persönlichen Rekord aufgestellt: Zum ersten Mal lagen wir mit fünf Booten in der Schleuse und ließen uns gen Athlone nach oben heben. Kaum gingen die Schleusentore auf, haben wir direkt in Richtung der dahinter liegende Kaianlage abgedreht und mit viel Glück den letzten verbliebenen Stellplatz für unsere Bootsgröße klar gemacht.

Athlone einmal mehr bei schönstem Wetter
Naja, es war nicht unbedingt ein ausgewiesener Anleger, aber man muss auch manchmal Fünfe gerade sein lassen können. Dafür ist Deutschland ja schließlich weltweit bekannt. So locker wie wir nimmt doch sonst niemand das Leben...

Glück gehabt: Unser Boot sieht deutlich anders aus
Für heute Abend haben wir uns mit den Bootsfahrern von gestern Abend zum Deutschland-Spiel in Sean’s Bar verabredet - das kann ja was geben. Naja, Hauptsache, wir hauen die Ukrainer 6:0 weg.