Logbuch des Captains, Sternzeit 1907.17:
Heute Nacht hat es wie erwartet ordentlich geschunkelt, da irgendwann starker, teilweise böiger Wind aufkam.
Gestern Abend hatten wir jedoch unser Boot in weiser Voraussicht noch einige Meter am Steg nach vorne gezogen, so dass er uns etwas besser gegen den Wellengang schützte, als wenn wir mit dem Heck offen zur Strömung liegen gebleiben wären.
Geschlafen haben wir also trotz oder gerade wegen des stetigen Schaukelns sehr gut - und sogar länger als sonst bislang.
Erst um 0930 waren schließlich sämtliche Crewmitglieder in der Messe versammelt - und die Hälfte hatte eigentlich bis dahin gar nichts vom schweren Wetter mitbekommen.
Da der Wind auch noch sehr kräftige Regenschauer mit sich brachte, verbot sich eine Weiterfahrt auf dem großen See praktisch zunächst von selbst.

Faustregel: Wenn der See Brandung hat, sollte er nicht befahren werden
So haben wir uns viel Zeit mit dem Frühstück gelassen, haben anschließend "Klar Schiff" auf dem Boot gemacht, ein wenig gelesen und Musik gehört.
Gegen 13 Uhr ließ der Regen merklich nach und kehrte erst um 15 Uhr noch einmal mit einem kurzen finalen Schauer zurück.
Was indes blieb, war der unvermindert starke Wind. Das Risiko, den Anleger zu verlassen, wäre damit immer noch viel zu hoch gewesen; selbst im Falle einer erfolgreichen Rückkehr zum Steg - wenn man zuvor erwartungsgemäß auf dem See gescheitert ist - muss man ja letztlich wieder irgendwie anlegen. Und selbst das ist bei so starkem Seegang nahezu halsbrecherich.
Wir bieben also bei zunehmen sonnigen Wetter eisern und einsam an unserem Anleger liegen und vertrieben uns die Zeit bestens mit unserem Siedler-Kartenspiel.

Sehr schön zum liegen, aber zum fahren leider noch immer nicht gut genug
Um 18 Uhr schauten wir noch einmal auf der anderen Seite der Insel, die dem offenen See zugewandt ist, nach den Bedingungen auf dem ungeschützten Wasser und entschieden schließlich gemeinsam, sicherheitshalber eine weitere Nacht an Lustymore Island zu verbringen.
Jetzt haben wir schon gegessen, werden vielleicht noch ein wenig spielen und einen Film schauen - hört sich nicht nur entspannt und gemütlich an, ist es auch.
Mal schauen, ob wir morgen wieder vom Fleck kommen.