Der Abschied naht

Eine Woche treppauf treppab näheren sich leider schon dem Ende. Wir hatten uns verabredet, gegen 10 Uhr aufzustehen und erst noch etwas zu unternehmen, bevor es dann ans so überhaupt nicht gerne in Angriff genommene Kofferpacken gehen sollte.

Unsere Wahl fiel auf Powerscourt Estate, einen der beeindruckensten Landschaftsgärten Irlands. Angrenzend an ein gregorianisches Herrenhaus aus dem Jahr 1741 findet sich ein Park, der nicht nur durch seine Vielfalt an Pflanzen und Gewächsen beeindruckt, sondern vor allem durch seine imposant angelegten verschiedenen Teilberereiche, so z.B. ein klassischer Walled Garden, ein grandioser japanischer Garten und ein italienischer Garten. Daneben gibt es allerdings auch Kuriositäten, wie einen kleinen Wehrturm, den ein Adeliger der Familie für seine Kinder errichten ließ, oder auch der Tierfriedhof, in dem sich keineswegs Gräber von Meerschweinchen oder Kaninchen befinden, sondern in dem hauptsächlich die Lieblingspferde und -kühe von  diversen Powerscourts-Generationen liegen.

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Powerscourt Estate: Eine riesige Parkanlage mit Liebe zum Detail


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Da kann der gewöhnliche Hobby-Gärtner schon mal neidisch werden


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Bescheidenheit zeichnete die Familie Powerscourt jedenfalls nicht aus


Bemerkenswert ist, dass der für die Gestaltung ursprünglich zuständige Landschaftsarchitekt ein Trunkenbold vor dem Herrn war, der sich ab nachmittags - dann schon ordentlich angeschickert - nur noch mittels einer Schubkarre durch den Park fahren ließ. Erstaunlich, was im Suff alles entstehen kann. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ihm allein für die Gestaltung des italienischen Teils des Parks hundert Arbeiter über zwölf Jahre hilfreich zur Seite standen. Überall finden sich kleine verschlungene Pfade, nett angelegte Brücken, beinahe nur zufällig zu entdeckende Grotten und ebenso unzählige Statuen wie Brunnen. 

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Und noch ein Bogen, noch ein Treppchen, noch ein Pfad...


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Mehr Brücken als Venedig: Japanischer Garten


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Jetzt ist klar, warum die Serie nie fortgesetzt wurde


Wie fast immer bislang hatten wir auch heute Glück mit dem Wetter. Es war zwar windig, aber während unseres zweistündigen Spazierganges durch die Anlage zumeist sonnig. Als es sich etwas zuzog, widmeten wir uns dem großangelegten Shopping-Bereich im Hauptgebäude, wo es neben Leckereien in einem Café auch jede Menge Souvenirs, Spielzeug, Klamotten bis hin zu Design-Mobiliar zu erwerben gab. 

Im Anschluss fuhren wir zum 7 Km entfernt liegenden Powerscourt-Wasserfall, dem mit 121 Metern Fallhöhe größten seiner Art auf der Insel. Ein bisschen schade, dass man für den Besuch dort zusätzlich zum Eintritt für das vorher besichtigte Estate noch einmal gesondert in die Tasche greifen muss. Nichtsdestrotrotz ist der Bereich rund um den Fuß des Wasserfalls mit allerlei Sitzgelegenheiten und Tischgruppen schön angelegt, so dass man dort zweifellos auch ein schönes Familien-Picknick mit der Anfahrt zur Natur-Attraktion verbinden könnte.

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Die Niagara-Fälle Irlands


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Klettern geht auf der grünen Insel immer und überall


Uns zog es jedoch nach einigen Fotos und einem kleinen Rundgang durch das Areal wieder nach Hause, um dort die Rückfahrt zum Dubliner Flughafen morgen früh vorzubereiten.

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Leider naht die Abreise - also alles zurück in die Koffer, morgen ziehen wir um!


Zwischenzeitlich zeigt sich das Wetter schon wieder von der besten Seite. Es ist angenehm warm und nur noch vereinzelt zuckeln ein paar Wolken über den ansonsten strahlendblauen Abendhimmel. Bei dem Ausblick aus den Fenstern unseres Leuchtturms macht das den Abschied kaum leichter. 

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Leider passt der Turm nicht in den Koffer

 

© Carsten Seiler 2013