Einmal um den Block

Man kann sich einfach auf Nichts verlassen! Nicht nur, dass Fortuna abweichend von meiner Prognose nicht verloren hat und der Trainer damit vermutlich noch einige Spiele weiter mit der Gurkentruppe wurschteln darf. Nein, auch die Wettervorhersage entpuppte sich als komplett daneben.

Und das war auch gut so, denn statt des erwarteten ganztägigen Regens erwachten wir bereits bei herrlichstem Sonnenschein.

Der Sonntag bietet sich ja immer an, ein wenig herumzutrödeln - und so nahmen wir uns ausgiebig Zeit für ein gemütliches Frühstück. Draußen im Meer konnten wir zwar dabei keine Delphine ausmachen, dafür räkelten sich aber jede Menge Robben faul auf einer kleineren Sandbank vorm Fenster.

Während wir das fluffige irische Weißbrot mit dem legendären Cadbury genossen, schmiedeten wir den Plan, heute erst einmal die nähere Umgebung zu erkunden.

Zunächst ging es als zum St. John’s Point, der Spitze der Landzunge, auf der unser Cottage liegt. Auf dem Weg dorthin kommt zunächst - fünf Minuten entfernt - ein kleiner, aber feiner Strand, der zu einem kleinen Spaziergang, im Sommer zweifellos aber auch zu einem Sonnenbad oder sogar zum schwimmen einlädt.

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Praktisch, so ein Strand vor der Haustür.


Am St. John’s Point angekommen, konnte man - wie auch schon auf der gesamten Fahrt dorthin - die absolut ruhige See mit herrlichen Aussichten genießen. Es war praktisch komplett windstill, so dass sich das gute Wetter absehbar auch bis in den späten Nachmittag halten würde. Wir kletterten ein wenig an den Klippen entlang und beobachteten einige vereinzelte Angler und Taucher. Ein herrlicher Platz, um wieder zu kommen, ein Picknick zu veranstalten oder auch nur die Kindle mitzunehmen und in Ruhe zu schmökern.

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Bilderbuch-Leuchtturm am St. John’s Point


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Bilderbuch-Ausblick am St. John’s Point


Am frühen Nachmittag fuhren wir Richtung Killybegs weiter, dem größten Ort in der unmittelbaren Umgebung. Bekannt ist Killybegs vor allem als Standort der irischen Fischereiflotte. Von hier aus fahren die Trawler hinaus auf See. Der Fang wird in der Regel noch auf offenem Meer - zumeist an Schiffe unter russischer Flagge - weiter verkauft oder direkt verarbeitet. In Killybegs selbst gibt es lediglich eine kleine Fischbude, in der fangfrisch verkauft wird - und die hat sonntags leider zu. Bestimmt wird sich aber noch ein andermal Gelegenheit ergeben, dort einzukaufen.

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Fischerboote im Hafen von Killybegs


Letzter Teil unseres kleinen Ausflugs sollte ein noch etwas ausgiebigerer Strandspaziergang am Fintragh Beach westlich von Killybegs sein. Wie immer in Irland war der Strand so gut wie menschenleer, mit feinstem Sand ausgestattet und sehr sauber. Unterwegs gab es so manchen Seestern zu bewundern, einige Garnelen und jeden Menge kleiner Schwarmfische.

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Strände wurden in Irland erfunden


Gegen späten Nachmittag sind wir wieder zuhause angekommen und haben den frühen Abend mit einer heißen Schokolade eingeläutet - das Guinness folgt dann später. Schließlich müssen wir ja auf Fortuna anstoßen. Und darauf, dass Wettervorhersagen hier nicht einmal Empfehlungscharakter haben...

© Carsten Seiler 2013