Nach dem erneut sehr reichhaltigen Frühstück im Dubliner Hotel brachen wir heute früh gegen 10 Uhr Richtung Belfast auf. Die etwas längere Fahrt Richtung Nordirland bot dabei die passende Gelegenheit, den Mietwagen etwas genauer als am ersten Tag kennenzulernen. Zwei Stunden sollten es letztlich werden, um von Hauptstadt zu Hauptstadt zu reisen - natürlich unter Umgehung der mautpflichtigen Autobahnabschnitte.
Um 12 Uhr bogen wir also bereits zu unserem ersten Etappenziel des heutigen Tages ein: Titanic Belfast. Schon von außen ein imposantes Erlebnis.

Eindrucksvolle Architektur: Vier mal der Titanic-Bug
Karten hatten wir zwar schon vor längerer Zeit für 13 Uhr gebucht, aber wir hatten Glück. Heute war nicht allzu viel in der Dauerausstellung los und so konnten wir unsere Reise in die Geschichte der wohl bekanntesten Katastrophe der Schifffahrt etwas früher als geplant beginnen. Und es war ein wirklich eindrucksvolles Besuchserlebnis, das man uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Eine grandiose Mischung aus Ausstellung, Erleben und Entdecken - inkl. einer atemberaubenden Fahrt durch den Baubereich der Docks des Jahres 1909. Dazwischen allerhand Fotos, Filme, Multimedia-Stationen und Exponate. Nach und nach lernt man so die Zeit kennen, in der die Titanic geplant und gebaut wurde als auch natürlich das Schiff selbst - inklusive des unglaublichen Gigantismus in nahezu allen Bereichen.
Nach drei Stunden hatten wir so ziemlich jedes Detail vom Stapellauf bis zum Untergang und den darauf folgenden Untersuchungen gesehen, gehört oder gelesen. Und das Beste: Nicht ein einziges Mal hatte in dieser Zeit Céline Dion gesungen.
Weil uns das aber natürlich noch lange nicht reichte, haben wir uns auch noch das Trockendock angeschaut, in dem die Titanic und ihre Schwesterschiffe entstanden sind.

Hier lag sie mal. Nun liegt sie bedeutend tiefer.
Wenn man einmal um das Trockendock drum herum und hindurch gelaufen ist, begreift man erst richtig die Außmaße des unglücklichen Luxus-Dampfers. 270 x 30 Meter sind schon ein Wort. Und dort lag ja nur ein Teil des Kiels. Das Schiff selbst erhob sich natürlich weit darüber hinaus…
Um 16.30 Uhr hatten wir schließlich genug gesehen und sind zu unserer heutigen B&B-Unterkunft nach Portrush weitergefahren. Als wir um 18 Uhr ankamen, war schnell klar, dass hier zwei Dinge in einem starken Kontrast zueinander stehen. Zum einen die fantastische Lage des Ortes mit wunderbaren Sandstränden und EU-finanzierten Promenaden. Zum anderen der Ort selbst. Möchte man etwas Positives darüber sagen, dann wohl, dass eine solche Ansammlung von Spielhallen jenseits von Las Vegas wohl lange gesucht werden muss. Komplett auf englische Urlauber ausgerichtet, scheint sich Portrush auf Alkohol und Glücksspiele spezialisiert zu haben. Schade, dass man dabei offensichtlich vergisst, die nicht EU-finanzierten Ortsteile instand zu halten.
Als Ausgangspunkt für die morgigen Unternehmungen ist es in jedem Falle gut gelegen, einen zweiten Abend müssen wir hier aber nicht verbringen.

Portrush von seiner schönen Seite

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte: Die andere Seite von Portrush