Heute wurde etwas länger geschlafen und erst um 10 Uhr gefrühstückt. Dabei galt es bereits die weltberühmten Leitrim-Sandwiches für das zweite und dritte Frühstück vorzubereiten, das jeweils unterwegs im Wicklow Mountains National Park eingenommen werden sollte.

Morgens, 10 Uhr in Irland
Unser Ziel war Glendalough, wo zwei sehr schöne Seen gemeinsam mit einer alten Klosteranlage in einem Talkessel liegen. Die umliegenden Höhenzüge laden zu einer Rundwanderung ein, die sich ca. 13 Km und mit einem Höhenprofil von etwas über 400 Meter über sehr unterschiedliche Terrains erstreckt.

Die Klosteranlage aus dem 11. Jahrhundert war der Ausgangspunkt unserer Wanderung
Während sich rund um die Anlage, die übrigens dem heiligen Kevin gewidmet ist, noch recht viele Touristen aufhielten, wurden es bereits nach wenigen Metern auf dem Wanderweg an den Seen entlang immer weniger Menschen, die uns entgegen kamen.

Still ruht der See
Nach den ersten Kilometern wurde aus dem Wanderweg zunächst eine Kletterpartie über das Geröllfeld einer ehemaligen Mine - ein völlig surreales Areal mit riesigen Steinfeldern in sämtlichen Größen: Angefangen von Kieseln bis hin zu Hinkelsteien, an denen Obelix seine wahre Freude hätte.

Achtung: Steinschlag!
Im Anschluss ging es kontinuierlich einen felsigen Pfad an einem wilden Bachlauf entlang, an Wiesen mit Schafherden vorbei und immer höher hinauf.

Es gibt schlechtere Plätze, um mal eine Pause zu machen
Irgendwann waren wir dann tatsächlich einige hundert Meter oberhalb der beiden Seen angekommen und genossen von dort ein eindrucksvolles Panorama bei zunehmend sonnigem Wetter.

Der Glendalough Upper Lake, dicht gefolgt vom Lower Lake
Ab dort führte uns ein abenteuerlicher Bohlenweg durch Hochmoore hindurch langsam aber sicher bis zur höchsten Stelle unserer Wanderung und ab dort sachte hinab in ein dichtes Waldgebiet. Die richtige Gelegenheit für Sandra, ihre neuen Wanderstöcke auszuprobieren. Erstes Fazit: Die taugen was! Nicht nur, dass die Dinger kaum etwas wiegen. Nein, sie sind auch binnen Sekunden auf die richtige Länge gebracht und anschließend betonstabil.

Gute Ausrüstung ist die halbe Miete
Im Wald erwartete uns dann ein sehr ambitionierter Abstieg mittels individuell gefertigter Treppenstufen, die stets volle Aufmerksamkeit erforderten. Wir haben sie nicht gezählt, glauben aber dem ca. 4-jährigen Mädchen, das uns mit seiner Familie entgegen kam. Die war sich ganz sicher, dass es 16 Millionen Stufen waren.

Ein Teil der 16 Millionen Stufen zurück ins Tal
Am Fuße des Waldgebietes angekommen, zog sich die restliche Strecke an einem schönen Bachlauf mit netten kleinen Wasserfällen entlang das letzte Stück hinab zurück zu den Seen.

Der letzte Kilometer in einem Bild
Am Ende der mit ausgiebigen Pausen summa summarum fünf Stunden sind wir erschöpft aber zufrieden wieder am Auto angelangt und bei zunehmend wolkenlosem Himmel zurück zum Leuchtturm gefahren - mit einem kurzen Zwischenstop, um für ein äußerst leckeres und wohl verdientes Abendessen einzukaufen.

Ausblick aus dem Schlafzimmer (erste Etage) nach erfolgreicher Heimkehr