Am ersten richtigen Urlaubstag wollten wir ausschlafen, gemütlich frühstücken, die restliche Versorgung an Bord nehmen und ein paar wenige Kilometer Richtung Süden dümpeln. Und genau das haben wir dann auch getan.
Ein ordentliches Frühstück mit gebratenem Black Pudding, Würstchen, Speck und Spiegelei musste schon sein - dazu noch das unerreichte irische Weißbrot und der Tag konnte kommen.
Es galt ja schließlich zunächst, einen schon lange gehegten Plan umzusetzen. Wir wollten endlich zu einem irischen Mobilfunk-Anbieter wechseln, um im Urlaub künftig besser - und natürlich preiswerter - telefonieren und surfen zu können. Entschieden haben wir uns schließlich für Tesco Mobile - sozusagen das Pendant zu ALDI-Talk. Die neue SIM-Karte war schnell besorgt, musste allerdings erst einmal auf das passende Maß zurecht gestutzt werden. Denn leider gab es im Laden keinen passenden Handy-Chip im Nano-Format, so dass wir zunächst einige der vielen Telefon-Läden im Städtchen nach einem mutigen Stanzer durchkämmten.
Gefunden haben wir schließlich beim dritten Versuch einen recht wortkargen, freundlichen Asiaten, der - im Unterschied zu zwei seiner eher zurückhaltenden Branchenkollegen zuvor - die zu große SIM kurz beäugte, ein schlichtes „No Problem“ folgen ließ und das hochsensible Stück Technik in einen Spezial-Locher steckte, den er wie aus dem Nichts aus einer seiner Schubladen zauberte.
Ein beherzter Schlag auf den Locher-Griff und schon schien unsere neue Handy-Karte auch in ein neues iPhone zu passen - ob der verbleibende SIM-Rest dort allerdings auch tatsächlich funktionieren würde, konnten wir zu dem Zeitpunkt jedoch lediglich hoffen.
Zu unserer freudigen Überraschung wusste unser chinesicher Freund aber offensichtlich genau, was er tat - ohne dafür irgendeine Entlohnung haben zu wollen. Seit heute Mittag sind wir online, haben unsere erste eigene irische Nummer und können datentechnisch aus dem Vollen schöpfen.
Anschließend gab es noch eine kurzes Klamotten-Shopping in der Athloner Innenstadt und danach machten wir uns schließlich auf den Weg in den Süden.
Dazu mussten wir zunächst die ortseigene Schleuse durchfahren und nahmen dann Fahrt auf Richtung Clonmacnoise, dem vielleicht bekanntesten Wallfahrtsort Irlands.

Mitunter besser als ihr Ruf: Schleuser bei der Arbeit
Der Shannon schlengelte sich in zahllosen Kurven malerisch durch die Landschaft, das Wetter lud zu T-Shirt und Sonnenbrille ein - so hatten wir uns das vorgestellt.

Nicht viel los: Shannon unterm Bug
Belohnt wurde unsere kurze Überfahrt nach Clonmacnoise mit einem schönen Plätzchen am hiesigen Anleger und einem stimmungsvollen Sonnenuntergang. Während wir ein bisschen lesen und den Abend bei einem Glas Wein ausklingen lassen, vergleichen draußen einige Hobby-Angler ihre Tages-Ausbeute und packen langsam ihre Ausrüstungen zusammen. Ein sehr friedlicher, ruhiger Abend.

Sonnenuntergang bei völliger Flaute