Die Kurzzeit-Feriengäste innerhalb unseres Urlaubes hatten erwartungsgemäß sehr gut geschlafen und trudelten schließlich gegen 9.30 Uhr beim Frühstück ein. Keine Minute zu früh, denn Sandra hatte schon Ihr berühmtes irisches Frühstück so gut wie fertig in der Pfanne: Spiegeleier, Schinken, Würstchen und Black Pudding.
Und schon gab es erste nennenswerte Unterschiede zwischen den verschiedenen Lebensstilen zu entdecken - während die etwas ätere Generation den Anspruch hegt, geschniegelt und gestriegelt am Tisch zu sitzen, bevorzugen die jüngeren Urlauber Jogging-Buxe über dem Schlafanzug und geben in der täglichen Routine dem Essen den Vorzug vor der Körperhygiene - ein Pragmatismus, der im Ernstfall zweifellos Leben retten kann.
Nach einer ausgiebigen Stärkung sollte es heute über den Healy Pass Richtung Kenmare gehen - eine Route, die eigentlich alles bietet, was Irland ausmacht: Schöne Ausblicke auf das Meer, zerklüftete Berghänge, saftiges Grün so weit das Auge reicht und natürlich Schafe, Schafe, Schafe…

Keine Nachwuchssorgen bei Irlands Aushängeschild
Auf dem höchsten Punkte des Passes haben wir eine kurze Rast gemacht und einfach nur die Ruhe ringsherum genossen. Außer einem gelegentlichen „Mäh“ ist dort oben schlicht kein Geräusch zu hören - dafür allerdings jede Menge zu sehen von der Landschaft, die man in schier endlosen Serpentinen vorher erklommen hat. An der Stelle sei den Radfahrern, die wir unterwegs am Anstieg überholt haben, natürlich ein riesengroßer Respekt gezollt. Mit einem Pedelec wäre es aber vermutlich wesentlich einfacher gewesen!

Schlängelt sich so durch: Healy Pass - vom Meer bis in die Berge
An der Kenmare Bucht entlang kamen wir schließlich bis ins nette und für seine bunten Straßenzüge bekannte gleichnamige Örtchen, durch das wir eine ganze Weile flanierten und in dem wir jede Menge der kleinen, aber gut sortierten Boutiquen und Shops besuchten. Irgendwann kam dann schließlich der kleine Hunger und wollte bei Omelettes und gebratenem Ziegenkäse gestillt werden. Irgendwas hatte die Betreiber des Pubs vermutlich in die Speisen gerührt, denn nach dem Essen war der Konsumrausch auf einem bisher unbekannten Niveau angekommen und so machte der einheimische Einzelhandel sicher eines der Geschäfte seines Lebens.

Für jeden was dabei und das meiste sogar aus irischer Produktion: Quill's
Ohnehin um einige Eruros erleichtert gaben wir den restlichen Portemonnaie-Inhalt schließlich bei Super Valu und Lidl aus, bevor wir uns auf den Heimweg vom Country Kerry, zu dem Kenmare gehört, Richtung Heimatbasis im County Cork aufmachten. Die Sonne verwöhnte uns den ganzen Tag und ihre letzten Strahlen genossen wir - soweit nicht bereits auf der Couch selig geschlummert wurde - auf der heimischen Terrasse.

Sonnenanbeterinnen unter sich
Nach all der Fahrerei und der in Kenmare verbrachten Zeit fragt man sich nun natürlich, was davon bleibt. Die Antwort ist eigentlich ganz einfach:

… jede Menge neuer Pullis.