Ausgestopft vollgestopft
Heute sind wir etwas früher aus den Betten gefallen als sonst. Halb neun schon wurde gefrühstückt und zwei Stunden später die Wohnung vorläufig verlassen. Unsere Koffer waren da schon fix und fertig für ihre Abholung vorbereitet, die wir für 14 Uhr geplant hatten. Es blieb also noch genug Zeit, eine letzte Runde durch Dublin zu drehen und das fantastische Wetter zu nutzen.
Als Ziel hatten wir uns das Natural History Museum gesetzt, auch unter dem Spitznamen „Der tote Zoo“ bekannt - eine Ausstellung über die heimische und internationale Artenvielfalt. Alles, was sich irgendwie konservieren lässt, findet sich in unzähligen Regalen und Vitrinen - angefangen von diversen Insekten bis hin zum riesigen Finnwal-Skelett. Ein Sammelsurium der ganz besonderen Art, wo es jede Menge zu entdecken und zu bestaunen gibt.

Man kann einfach alles ausstopfen,...

… und sei es noch so groß: Hauptsache, es war vorher tot.
Nach dem Besuch in der - übrigens kostenlosen - Tierwelt schlenderten wir gemütlich zum Merrion Square, einem kleinen Park, in dem heute ein International Food Market zum Genuss von Spezialitäten aus aller Welt einlud. Von südkoreanischen, afrikanischen, italienischen bis hin zu portugiesischen Gerichten war so ziemlich alles dabei, was das Herz begehrt. Na gut, einen klingonischen Stand haben wir nicht gefunden, aber wir wollen mal nicht pingelig sein.
Wir entschieden uns schließlich für einen Klassiker am Eiswagen: Das legendäre „99er" mit einem Stückchen Flake im Softeis - da kann man einfach nichts falsch machen.

Auch so eine kleine Oase mitten in der Stadt: Der Merrion Square
Da noch ausreichend Zeit war, spazierten wir noch ein wenig den Grand Canal entlang, der Dublin über eine Länge von 130 Km mit dem Shannon verbindet. Ein Urlaub mit dem Kanalboot wäre ja vielleicht auch mal was - die 52 Schleusen brauchen allerdings vermutlich ihre Zeit. Daher vielleicht auch erst ein Projekt für den baldigen Ruhestand, mal schauen.

Am Grand Canal - hier mit Ausläufern des International Food Markets

Eine von 52 Schleusen auf dem Weg zum Shannon

1804 eingeweiht und immer noch ein prachtvoller Anblick mitten in Dublin
Unsere letzte Dublin-Stunde nutzten wir dann noch, um die ein oder andere der Türen zu fotografieren, die so typisch für die Hauptstadt sind. Überhaupt muss man sagen, dass eine Stadt sehr freundlich wirkt, wenn die Gebäude nicht hoch, dafür jedoch vielfarbig sind. Irgendwie transportiert die Stadtarchitektur auf diese Weise sogar ein bisschen die herzliche (Gast-)Freundlichkeit der Iren. Hoffentlich bewahrt sich die grüne Insel diesen Charme noch möglichst lange - hoch bauen kann schließlich jeder, mit Stil bauen aber noch lange nicht. Uns jedenfalls sind maximal dreistöckige Stadthäuser und dreißig Meter hohe Leuchttürme in jedem Falle lieber als über 800 Meter hohe Gebäude im fernen Orient.

Gibt es in beinahe jeder Farbe: Türen in Dublin

Alles geht, nichts muss
Um 14 Uhr waren wir letztlich wieder an unserer Wohnung angekommen - dritter Stock, also unterm Dach - und sammelten dort unsere Koffer ein. Mit dem überschaubaren Gepäck zuckelten wir im Anschluss zur nächstgelegenen Air-Link-Station ein paar Meter weiter. Kaum waren wir mit dem 747 einige Meter gefahren, fing es ein wenig an zu regnen. Vielleicht ein paar Tränen der Hauptstadt zum Abschied? Wir reden uns das jedenfalls ein.

Die letzte reguläre Nutzung unserer Leap-Card: Panorama-Ausblick im Doppeldecker
Unterm Strich steht nach fast zwei Wochen einmal mehr das Resümee: Wir waren schon fast überall hier in Irland, aber bei weitem noch nicht oft genug. Hat es geregnet während unseres Aufenthaltes? Ja, natürlich - sonst wäre es hier nicht so grün. Sind wir naß geworden? Ja, genau einmal. Für uns schon eine weit überdurchschnittliche Quote. Regenschirme waren also wie immer völlig fehl am Platze, T-Shirts hingegen nicht. Gefühlt ist es in Irland ohnehin immer einige Grad wärmer als es das Thermometer anzeigt und das allerbeste: Der Regen ist nicht annähernd so nass wie in Deutschland.

Wie immer viel grün und viel Sonne: Irland 2017

Letztes Selfie vor dem Abflug ins regnerische (!) Deutschland
Slán go fóill!
Einmal mit allem bitte!
Leider fast geschafft. Der letzte „ganze“ Tag in Irland lag vor uns, als wir uns um kurz nach zehn aus den Betten schälten. Beim Frühstück waren schon die ersten Lebensmittel vollständig aufgebraucht. Wie jedes Jahr ein untrügliches Zeichen, dass sich die Ferienzeit bedauerlicherweise ihrem Ende zuneigt (und die Kalkulation beim Einkauf einmal mehr halbwegs stimmte).
Da es heute bedeckt (was es im Endeffekt gar nicht war) und stellenweise regnerisch (was letztlich auch nicht eintraf) sein sollte, machten wir uns zum National Wax Museum auf, das nach einigen Jahren Pause zwischenzeitlich wieder seine Pforten geöffnet hat. Und was soll man sagen? Annikas Vorschlag war ein echter Volltreffer. Insbesondere, da sich die Ausstellung unerwartet vielfältig präsentierte und eine gelungene Mischung aus Mitmachen und Anschauen bot. Explizit die abschließende Horrorabteilung war so atmosphärisch, dass es einen tatsächlich ein wenig gruselte. Keine Sorge: Für zartbesaitete Kinder gab es einen Weg drum herum.

Mein Schatz!

Irland ist ein freies Land: Politische Statements dürfen hier jederzeit abgegeben werden

Natürlich gab es auch ernsthafte Momente und tiefgründige Gespräche, ...

… letztlich war es vor allem aber ein Riesen-Spaß!
Gut gelaunt schlenderten wir anschließend die Liffey hoch Richtung Meer und kamen so zwangsläufig an der Samuel Beckett Bridge - der überdimensionalen Harfe, die auch als Brücke genutzt wird - vorbei. Immer wieder schön, der Übergang vom Fluß zum offenen Meer und die neu entstandene Architektur in diesem Stadtbereich.

Ein Wahrzeichen mehr für Dublin: Samuel Beckett Bridge - nun schon seit fast acht Jahren in Betrieb

Der Architekt soll Star Wars Fan gewesen sein. Kaum zu glauben.
Wir legten eine kurze Pause im sehr schönen Pub „The Ferryman“ unweit der wunderbaren Drehbrücke ein und fuhren nur widerwillig zum Kofferpacken mit der Luas - der Dubliner Straßenbahn - zurück nach Hause. Es ist dabei übrigens schon merkwürdig, dass es scheinbar überall auf der Welt und insbesondere hier in Irland problemlos möglich ist, vernünftige Bahnen zu konstruieren. Ob man als leidgeprüfter Rheinbahn-Kunde nicht mal Siemens ermuntern sollte, den nächsten Betriebsausflug als Anschauungsunterricht zu planen?
Das Kofferpacken lief gewohnt routiniert in Windeseile ab, so dass wir kurz vor fünf zum Guinness Store House aufbrachen, das von zuhause aus fußläufig zu erreichen ist, und für das wir uns schon vorgestern Tickets gesichert hatten. Die Ausstellung ist nach wie vor großartig und bringt einem eindrucksvoll die Geschichte des Unternehmens sowie die Kunst, einen guten Gerstensaft herzustellen, nahe. Bestens ausgerüstet mit einem Audio Guide lauschten wir vor der imposanten Kulisse des riesigen alten Brauhauses der Geschichte von Arthur Guinness, seiner Familie und vom Erfolg seines einzigartigen Bieres. Kurz nach 19 Uhr waren wir schließlich in der siebten Etage angekommen und gönnten uns in der Gravity Bar bei herrlichem Blick über die Stadt den im Preis inbegriffenen Klassiker.

Unter dem Wasserfall im Erdgeschoss des Guinness Store House

Nach erfolgreichem Rundgang ein leckeres Tröpfchen über den Dächern Dublins
Der Tag endete mit einem Besuch in unserem Stamm-Pub, dem Brazen Head. Zum einen natürlich wegen des kurzen Weges von und nach zuhause. Zum anderen aber auch, weil das Essen wirklich eine Empfehlung wert ist. Obwohl es wie immer brechend voll war, fanden wir ein sehr nettes Plätzchen und staunten nicht schlecht, als wenig später zwei Tische weiter eine Live-Combo ihre Zelte aufschlug. Schnell waren Geige, Banjo, Gitarre und Tin Whistle zur Hand und schon gab es eine Kostprobe typischer irischer Pub-Musik. Wenn man am letzten Abend plötzlich mitten drin im Geschehen ist, obwohl man nur kurz etwas essen und trinken wollte, nennt man das wohl landläufig pures Glück.

Extra für uns angereist: Die Dubliners
Gegen halb elf sind wir schließlich aufgebrochen und immer noch sehr angetan, von dem schönen Ausklang unseres letzten vollen Tages hier. Irgendwie hat einfach alles gepasst. Auch das Wetter. Kaum waren wir zuhause, fing es leicht an zu nieseln...
Stadtrallye mit süßem Finale
Die Prognosen trafen absolut zu: Beinahe ganztägig Bilderbuchwetter! Lediglich um 10.15 Uhr schauerte es kurz für 2 Minuten - und da saßen wir noch gemütlich beim Frühstück und planten, was wir unternehmen wollten.
Als wir gegen 12 Uhr die Wohnung verließen, strahlte die Sonne dann schon an einem nahezu wolkenlosen Dubliner Himmel. Bei dem Wetter macht die Stadt natürlich noch mehr Spaß als ohnehin schon.
Unser erstes Ziel war das berühmte Trinity College, zweifellos die renommierteste Universität Irlands, darüber hinaus aber auch eine Hochschule mit Weltruf. Die Bibliothek beherbergt das legendäre, bereits im Jahre 800 entstandene "Book of Kells“, ist jenseits dessen aber auch für seine Schriftensammlung in Gänze bekannt. Forscher können sich allein in dem sogenannten „Long Room“ auf 250.000 Bücher und Manuskripte stürzen, die seit Jahrhunderten in schier endlosen Regalen penibel aufbewahrt werden.

Wo wir gerade da waren, haben wir Annika schnell schon mal eingeschrieben: College-Verwaltung

Ein Mekka für Leseratten: Der „Long Room"
Wir waren zwar vor einigen Jahren schon mal vor Ort, wurden aber heute positiv davon überrascht, wie relativ leer es heute im touristischen Bereich des Trinity College war. Dienstag scheint ein guter Tag für den Besuch der altehrwürdigen Einrichtung zu sein.
Von der Universität ging es dann an Molly vorbei ins gregorianische Powerscourt Centre, wo wir uns vortrefflich für den weiteren Tag stärken konnten.

Bei ihr handgreiflich zu werden, bringt Glück: Molly Malone

Powerscourt Centre: Entspanntes Genießen im überdachten Innenhof
Nach drei Rhabarber-Säften und zwei herzhaften Bagels ging es dann über die Grafton Street Richtung St. Stephen's Green, dem grünen Herzen mitten in Dublin. Ein wunderschön angelegter Park, den Arthur Guinness dem irischen Volk zugänglich machte, und der bis heute bei den Einwohnern der Hauptstadt äußerst beliebt ist - aber auch Touristen wie uns zum Verweilen auf den zahllosen Rasenflächen oder einem kleinen Rundgang einlädt.

Einfach nur schön: St. Stephen’s Green

Wiesen, wie mit der Nagelschere bearbeitet und Blumen-Arrangements, wie aus dem Katalog
Gut erholt nach unserem Rundgang enternten wir im Anschluss das nahegelegene St. Stephen’s Green Shopping Center. Ein prachtvolles, lichtdurchflutetes Gebäude mit allerlei großen und kleinen Geschäften, die zum Stöbern einladen.

Siehe da: Einkaufsparadiese müssen gar nicht häßlich sein!
Um drei Lauf-Shirts reicher, ließen wir uns über die Grafton Street und anschließend die O’Connell Street hinunter treiben, bis wir an der Ecke Henry Street - einer weiteren großen Einkaufsstraße - zur Dubliner Nadel („The Spire“) kamen. Die mit 121 Metern Höhe und 126 Tonnen Gewicht größte Skulptur der Welt fängt am Fuße mit drei Metern an und spitzt sich oben bis auf 15 cm zu. Ein echtes Wahrzeichen, das nachts sogar beleuchtet daher kommt.

Wie einst bei John le Carré: Die Nadel

Von der Henry Street aus treibt sie’s wirklich auf die Spitze
Zum Schluss unseres Ausflugs in die Innenstadt nahmen wir auch noch das Jervis Shopping Centre mit, da das neben allerlei Klamotten-Läden auch einen Tesco beherbergt, wo wir uns für die kommenden 1 1/2 Tage eindeckten, bevor wir über die Half Penny Bridge zur Busstation gingen, um von dort nach Hause zu fahren.

Heute auch ohne Wegezoll passierbar: "Ha’penny Bridge"
In unserem Appartement angekommen, machten wir uns uns kurz frisch und entledigten uns der Einkäufe, bevor wir zu einem wirklich guten Italiener kurz vor dem Temple Bar Bezirk aufbrachen und vorzüglich zu Abend gegessen haben. Dass das Restaurant tatsächlich „Toscana" hieß, um womöglich alle Klischees zu bedienen, sei ihm verziehen: Allein - aber bei weitem nicht nur - die Desserts waren ein Augen- und Gaumenschmaus, der so manche Jogging-Runde in den kommenden Wochen rechtfertigen dürfte.

Bella Italia

Es sind diese Kleinigkeiten, wenn man eigentlich schon satt ist, die das Leben bereichern
Alles in allem ein langer Tag voller wunderbarer Eindrücke von Irlands Hauptstadt - und natürlich voller Kalorien. Gute Nacht aus Dublin!
Bis sie glüht!
Bilker Arcade? Lächerlich! Rheinpark Center? Ein Witz! Centro Oberhausen? Ganz nett, aber mehr auch nicht.
Heute stand das Blanchardstown Centre auf dem Programm, der größte Konsumtempel Irlands. Dagegen sieht beinahe jede Shopping-Mall im Gebiet Rhein-Ruhr aus wie der berühmte Tante-Emma-Laden oder das Büdchen an der Ecke.
Um halb eins ging es mit dem Bus in einer halben Stunde am Phoenix Park vorbei an den Rand des Dubliner Stadtzentrums, wo uns ein auf mehrere riesige Bereiche verteiltes Einkaufserlebnis der ganz besonderen Art erwartete. Neben vielen international bekannten Marken und jeder Menge im englischsprachigen Europa etablierter Labels sind in den mehrgeschossigen Gebäudekomplexen auch zahlreiche kleinere Einzelhändler mit ihrem Angebot zu finden. Dazu natürlich Gastronomie unterschiedlichster Couleur und Preisklassen.
Genau die richtige Mischung also für stundenlanges Umherstreifen und Stöbern an einem zunehmend verregneten Montag.

Shopping ohne Ende: Blanchardstown Centre

Könnte auch ein Schwimmbad sein: Rolltreppenbereich im Tempel
Selbstverständlich hatte jeder von uns das ein oder andere auf seinem Wunschzettel von zuhause mitgebracht. Das sind Tage, an denen auch dem letzten schnell klar wird, warum der liebe Gott Kreditkarten geschaffen hat. Im Laufe des Tages konnte man die kaum noch anpacken, so glühend heiß hatte sich das Stück Plastik schon gelaufen.

Selbst für durchlöcherte Hosen mussten wir Geld ausgeben!

Kurze Stärkung, dann ging es auf zur zweiten Halbzeit
Wir waren so vertieft ins Aussuchen, Anprobieren, Zurücklegen, Zahlen und Einpacken, dass wir sogar die Uhrzeit vergessen haben. Als wir zum Schluss unseren Rundganges endlich in den großen Smyths - einen riesigen Spielzeugladen - schlendern wollten, machte der schon seine Tore herunter - es war unbemerkt 18 Uhr geworden.
Also machten wir uns auf den Heimweg, um die Beute des Tages abzustellen und anschließend noch mit der Bahn in die Innenstadt für ein Abendessen zu fahren.

Da ist für jeden was dabei...

… sogar für’s Fienchen.
Dinniert haben wir schließlich stilsicher in der Kirche, in der schon Arthur Guinness sich hat trauen lassen. Das ehemalige Gotteshaus dient heute als Restaurant, Bar und Club. Ein wirklich tolles Ambiente mit einer sehr freundlichen Crew, sehr leckeren Speisen sowie einer guten Auswahl hervorragender Biere und Weine. Dazu Live-Music und Irischer Stepptanz. Ein wirklich gelungener Abschluss des durchaus anstregenden Tages.

"The Church" - längst kein Geheimtipp mehr

Eine Gitarre + eine Geige + zwei Stepptänzer = Perfekte Stimmung

Spielte schon für Arther Guinness: Orgel in „The Church"
Mittlerweile sind wir wieder zuhause eingetroffen, machen uns langsam fertig für die Nacht und hoffen, dass die Wetterprognose für morgen eintrifft: Trocken mit sonnigen Abschnitten. Wir lassen uns überraschen, wissen aber nicht erst seit heute, dass wir auch mit schlechtem Wetter bestens zurecht kommen.
Großstadtdschungel
Nachlese: Der gestrige Abend im Brazen Head, dem seit 1198 an Ort und Stelle mutmaßlich ältesten Pub Irlands, war - wie auch schon bei früheren Besuchen - geprägt von ausgelassenener, friedlicher Stimmung. Egal, ob man sich in einem der vielen Räumen des Pubs aufhielt oder sein Bierchen im gepflasterten, teilweise überdachten Innenhof genoss: Überall herrschte eine gelöste Atmosphäre.
Wenn es überhaupt ein Problem gab, dann das, ein freies Plätzchen zu finden. Als wir um 19 Uhr eintrudelten, war lediglich im Barraum noch ein kleiner Tisch zu ergattern. Aber wir hatten Glück, da sich kurze Zeit später eine größere Gruppe von einem Ecktisch verabschiedete und wir so nur ein paar Meter entfernt für die nächsten Stunden eine sehr nette Bleibe fanden, zu der auch fast augenblicklich Herbert mit seiner Dortmunder Biker-Truppe stieß. Im Grunde blieb also der Tisch, während lediglich das Trinkgelage daran ausgetauscht wurde.

Weltweit trinkfest: Herbert
Zu dem gelungenen Abend trug neben dem leckeren Essen und den bekanntermaßen hervorragenden Getränken natürlich auch der Einzug der Fortuna in die zweite Runde des DFB-Pokals bei. Wer hätte das schon erwartet? Die Flingeraner legen einen beachtlichen Saison-Start hin - was haben die vor?
Als wir unsere Runde um halb elf schließlich auflösten, freuten wir uns erneut über die zentrale Lage unserer Wohnung. Gerade mal 200 Meter und wir waren schon daheim. Im Appartement lässt sich zudem unerwartet leise die Nacht verbringen, so dass wir heute früh allesamt fit gegen 10 Uhr zum ersten Frühstück hier in Dublin eintrafen. Dabei wurde der Besuch des legendären Phoenix Parks und des nicht minder berühmten Dubliner Zoos auf die To-Do-Liste gesetzt, weil das Wetter entgegen aller gestrigen Prognosen heute einfach nur sehr gut war.
Mit dem ein paar Haken schlagenden Bus waren wir in einer halben Stunde in mit 709 ha Fläche Europas größtem Stadtpark, gegen den selbst der New Yorker Central Park wie ein Vorstadt-Garten wirkt. Nach weiteren 30 Minuten Fußweg im Park selbst erreichten wir schließlich den 1831 gegründeten Zoo der Hauptstadt. Unterwegs begegneten uns dabei zahllose alte und junge Teilnehmer des Dubliner Halb-Marathons, der heute Vormittag die Stadt prägte.
Der Zoo selbst zählt nicht nur zu den ältesten Tierparks der Welt, sondern sicher auch zu den sehenswertesten. Was die Unterbringung der Tiere angeht, braucht er selbst den Vergleich mit modernsten, auf dem Reißbrett entstandenen Anlagen wie der Gelsenkirchener Zoom-Erlebniswelt nicht scheuen. Im Gegenteil: Der Platz, der den verschiedenen Arten hier zukommt, ist zweifellos auch nach neuesten Maßstäben schlicht vorbildlich.

Passte leider nicht in den Rucksack: Pinguin

Ein Stückchen Afrika mitten in Irland

Kennt man vom öffentlichen Dienst: Nichts sehen, Nichts hören, Nichts sagen

Lebende Handpuppe
Wir ließen uns jede Menge Zeit beim Besuch der vielen, wunderbar angelegten Gehege und verabschiedeten uns erst gegen halb fünf aus dem Zoo. Im Anschluss ging es noch zu einer kleinen Shopping-Tour auf die Grafton Street, die nicht nur mit allerlei schönen Läden lockt, sondern auch gefühlt alle fünfzig Meter mit Musiker und sonstigen Künstlern zu beeindrucken weiß.

Dublins Straßen sind immer und überall voller Musik
Genüßlich eine Waffel auf der Hand essend lauschten wir eine Zeit lang einer wirklich guten Live-Combo, bevor wir nun wieder zuhause angekommen sind. Heute werden wir nur noch einen Film schauen und nicht in das Dubliner Nachtleben eintauchen. Der Tag war durch seine vielen Fußmarsche anstrengend genug und uns bleibt ja auch noch genug Zeit hier bis es wieder zurück nach Düsseldorf geht.
Landflucht
Heute hieß es früh aufzustehen. Mit Miriam hatten wir verabredet, gegen 10 Uhr aus dem Leuchtturm aufzubrechen, so dass wir um 8 Uhr die Federn verließen, das Bad frequentierten und anschließend noch relativ gemütlich frühstückten - dieses Mal allerdings nur „Half Irish Breakfast“, damit nicht so viel Abwasch wie sonst bei uns üblich entstand.
Gerade, als wir die letzten Betten abgezogen und sämtliche Koffer wie Rucksäcke wohlbehalten im Auto verstaut hatten, kam auch schon Brendon, Miriams Sohn, mit seinem eigenen Nachwuchs und der spielsüchtigen Hündin Lassie, die uns fortan ununterbrochen aufforderte, mir ihr und ihrem Lieblingstennisball zu spielen.
Einige Minuten später traf dann auch Miriam selbst ein und wir plauderten noch eine ganze Weile über die zurückliegende Woche, die Welt als solches, das Wetter, die Familien, Ausflugsziele in Dublin und und und …
Zeit genug war in jedem Falle vorhanden, weil wir unseren Duster erst um 12 Uhr am Flughafen abgeben mussten.
Die nächsten Gäste im Leuchtturm werden übrigens Amerikaner sein. Kaum vorstellbar, dass es sich dabei um XXL-Durchschnitts-Amis handeln wird - die würden vermutlich ihre Ferien ausschließlich im Foyer verbringen.
Nach einer herzlichen Verabschiedung von unserer sehr netten Vermieterin machten wir uns schließlich auf gen Dublin, wo wir nach nicht einmal 45 Minuten problemloser Fahrt ankamen, den Wagen innerhalb von fünf Minuten zurückgegeben hatten und bereits kurze Zeit später mit dem Tansferbus auf dem Weg ins Terminal 1 des Flughafens waren.
Dort angekommen haben wir uns direkt drei Leap-Cards für Dublin-Besucher organisiert, mit denen wir nun in den nächsten Tagen nach Herzens Lust kreuz und quer durch die Stadt fahren und dabei alle verfügbaren Verkehrsmittel nutzen können.

Sieht nur aus wie ein Abschied, ist aber eigentlich eine Ankunft

Erst einmal ÖPNV-Freiheit kaufen
Die erste Fahrt mit unseren neuen 7-Tage-Tickets führte uns dann mit dem Airlink-Bus direkt vom Flughafen durch die Innenstadt zu unserer Wohnung, die wir für die kommenden Tage gemietet haben, und die sich in unmittelbarer Nähe zum Brazen Head, Irlands ältestem Pub, und damit unweit der Haupteinkaufsmeile und des berühmten Temple-Bar-Bezirks befindet.
Die Übernahme des mit zwei Schlafzimmern und zwei Bädern perfekt ausgestatteten Appartements gestaltete sich reibungslos, so dass wir schon eine halbe Stunde später die Koffer ausgepackt hatten und uns anschickten, eine erste kleine Runde durch Dublins Innenstadt zu drehen.
Da wir zwischenzeitlich einen kleinen Hunger entwickelt hatten, traf es sich gut, dass samstags ein wunderbarer Food Market in Temple Bar stattfindet - unser erster Anlaufpunkt war also schnell gefunden.

Nicht nur für zwischendurch: Crépes in herzhaft wie in süß

Der Händler musste nicht alles mit nach Hause nehmen - wir haben uns reichlich eingedeckt
Gut gestärkt streiften wir anschließend ein wenig durch Temple Bar und stolperten über das örtliche Hard Rock Café - einfach unmöglich, dort nicht hinein zu gehen. Und schon hängt ein neuer Pulli in Annikas Kleiderschrank…

Mitten drin statt nur dabei - Düsseldorfer Mädchen sind in jeder Altstadt zuhause

Hart - Härter - Hard Rock Café
Wie es der Zufall so will, ist auch Herbert mal wieder „back in town“, so dass wir uns gleich auf zwei oder drei Guinness mit ihm und einigen Freunden treffen werden. Unser Abendprogramm ist also auch schon gesichert. Das Wetter scheint dabei durchaus mitzuspielen. Seit unserer Ankunft in Dublin ist es zwar bewölkt, aber beständig trocken. Wenn Engel reisen...
Der Abschied naht
Eine Woche treppauf treppab näheren sich leider schon dem Ende. Wir hatten uns verabredet, gegen 10 Uhr aufzustehen und erst noch etwas zu unternehmen, bevor es dann ans so überhaupt nicht gerne in Angriff genommene Kofferpacken gehen sollte.
Unsere Wahl fiel auf Powerscourt Estate, einen der beeindruckensten Landschaftsgärten Irlands. Angrenzend an ein gregorianisches Herrenhaus aus dem Jahr 1741 findet sich ein Park, der nicht nur durch seine Vielfalt an Pflanzen und Gewächsen beeindruckt, sondern vor allem durch seine imposant angelegten verschiedenen Teilberereiche, so z.B. ein klassischer Walled Garden, ein grandioser japanischer Garten und ein italienischer Garten. Daneben gibt es allerdings auch Kuriositäten, wie einen kleinen Wehrturm, den ein Adeliger der Familie für seine Kinder errichten ließ, oder auch der Tierfriedhof, in dem sich keineswegs Gräber von Meerschweinchen oder Kaninchen befinden, sondern in dem hauptsächlich die Lieblingspferde und -kühe von diversen Powerscourts-Generationen liegen.

Powerscourt Estate: Eine riesige Parkanlage mit Liebe zum Detail

Da kann der gewöhnliche Hobby-Gärtner schon mal neidisch werden

Bescheidenheit zeichnete die Familie Powerscourt jedenfalls nicht aus
Bemerkenswert ist, dass der für die Gestaltung ursprünglich zuständige Landschaftsarchitekt ein Trunkenbold vor dem Herrn war, der sich ab nachmittags - dann schon ordentlich angeschickert - nur noch mittels einer Schubkarre durch den Park fahren ließ. Erstaunlich, was im Suff alles entstehen kann. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ihm allein für die Gestaltung des italienischen Teils des Parks hundert Arbeiter über zwölf Jahre hilfreich zur Seite standen. Überall finden sich kleine verschlungene Pfade, nett angelegte Brücken, beinahe nur zufällig zu entdeckende Grotten und ebenso unzählige Statuen wie Brunnen.

Und noch ein Bogen, noch ein Treppchen, noch ein Pfad...

Mehr Brücken als Venedig: Japanischer Garten

Jetzt ist klar, warum die Serie nie fortgesetzt wurde
Wie fast immer bislang hatten wir auch heute Glück mit dem Wetter. Es war zwar windig, aber während unseres zweistündigen Spazierganges durch die Anlage zumeist sonnig. Als es sich etwas zuzog, widmeten wir uns dem großangelegten Shopping-Bereich im Hauptgebäude, wo es neben Leckereien in einem Café auch jede Menge Souvenirs, Spielzeug, Klamotten bis hin zu Design-Mobiliar zu erwerben gab.
Im Anschluss fuhren wir zum 7 Km entfernt liegenden Powerscourt-Wasserfall, dem mit 121 Metern Fallhöhe größten seiner Art auf der Insel. Ein bisschen schade, dass man für den Besuch dort zusätzlich zum Eintritt für das vorher besichtigte Estate noch einmal gesondert in die Tasche greifen muss. Nichtsdestrotrotz ist der Bereich rund um den Fuß des Wasserfalls mit allerlei Sitzgelegenheiten und Tischgruppen schön angelegt, so dass man dort zweifellos auch ein schönes Familien-Picknick mit der Anfahrt zur Natur-Attraktion verbinden könnte.

Die Niagara-Fälle Irlands

Klettern geht auf der grünen Insel immer und überall
Uns zog es jedoch nach einigen Fotos und einem kleinen Rundgang durch das Areal wieder nach Hause, um dort die Rückfahrt zum Dubliner Flughafen morgen früh vorzubereiten.

Leider naht die Abreise - also alles zurück in die Koffer, morgen ziehen wir um!
Zwischenzeitlich zeigt sich das Wetter schon wieder von der besten Seite. Es ist angenehm warm und nur noch vereinzelt zuckeln ein paar Wolken über den ansonsten strahlendblauen Abendhimmel. Bei dem Ausblick aus den Fenstern unseres Leuchtturms macht das den Abschied kaum leichter.

Leider passt der Turm nicht in den Koffer
Lazy Day in Wexford
Heute war es dann soweit: Unser lang geplanter Strandtag war endlich gekommen! Schon um 9 Uhr schälten wir uns dafür aus den Betten und begannen, uns für den Tag zu rüsten. Ziel sollte nämlich der wegen seines feinen Sandes berühmte, 11 Km lange Curracloe Beach in der Nähe von Wexford sein. Die Fahrt dahin dauert zwar von hier aus etwas über eine Stunde, jedoch - gerade wieder zuhause angekommen - lässt sich in jedem Falle sagen, dass die kleine Reise sich absolut gelohnt hat.
Wobei die Fahrt schneller als erwartet vonstatten ging, da das Straßennetz in Irland in den zurückliegenden Jahren immer besser geworden ist, und nun sogar die spärlich befahrene Autobahn 20 Km an Wexford vorbei führt.
Am Strand angekommen, waren wir erst einmal überrascht von dem regen Treiben auf dem Parkplatz. Wir mussten tatsächlich etwas suchen, bis wir eine freie Lücke erwischten. Aber bei der Größe des Strandes spielt es schlicht keine Rolle, wie viele Autos vor dem Strand stehen - alles verteilt sich prima und wenn man absolut einsam liegen möchte, ist auch das kein Problem.

Die Vorbereitungen für den Strandtag waren schnell beendet
Wir hatten alles dabei für einen schönen Tag im Sand: Outdoor-Boccia, Leitrim-Sandwiches, ausreichend Wasser, Sonnencreme und -brillen, Kindles, Tolino, Kekse und natürlich Bikinis bzw. Badehose.
Nach dem anfänglichen Entspannen auf den Handtüchern wagten sich die ersten Mutigen schließlich in die Wellen. Die ersten Schritte waren zwar noch zögerlich, aber nach einigen Metern auf dem sanft ins Wasser abfallenden Strand hatte man sich schon an die Temperatur des Atlantiks gewöhnt. Und der war sogar überraschend warm!

Wie Spanien - nur halt entspannt und ohne Taschendiebe

Selfies gegen die Sonne sind immer etwas schwierig
Wir waren insgesamt vier Mal im Meer und hatten viel Spaß mit der leichten Brandung und dem seichten Wasser, in dem man noch zwanzig Meter vom Strand entfernt gut stehen konnte.
Zwischen den Seegängen lasen wir, bräunten uns unter der zunehmend stärker werdenden Sonne oder spielten so manche Partie Boccia.

Frei nach Jogi: Högschte Konzentration
Um viertel nach fünf packten wir langsam unsere Rucksäcke und machten uns auf den Heimweg - natürlich unterbrochen von dem obligatorischen Tesco-Besuch, um für heute Abend einzukaufen. Heute gibt es Pfannekuchen mit Rahm-Champignons und Salat. Hunger ist nach dem Strandtag auf jeden Fall ausreichend vorhanden. Und um den gelungenen Tag abzurunden, schauen wir dann zusammen einen Star Trek Film. Wir wollen ja trotz Urlaub nicht aus der Übung kommen: In neun Monaten ist schließlich schon wieder Fedcon!
Die Robbe von Wicklow
Wenn wir schon im (alten) Leuchtturm von Wicklow wohnen, ist es ja irgendwie eine Selbstverständlichkeit , sich auch einmal etwas genauer im dazu gehörigen Örtchen umzuschauen. Heute sind wir dieser zu absolvierenden Pflichtaufgabe sehr gerne intensiv nachgekommen.
Nach dem Frühstück und den üblichen „Bad ist frei“-Rufen aus der Etage zwischen unseren Schlafzimmern zogen wir also los, um uns der örtlichen Main Street mit all seinen bunten Lädchen anzunehmen.
Geparkt haben wir, da es 12.40 Uhr war, im Hafen. Warum die Uhrzeit so wichtig ist? Na, wegen Sammy! Das ist der heimliche Star Wicklows, und er lässt keinen seiner viel umjubelten Auftritte aus.
Schließlich geht es jeweils um einen ganzen Eimer Fischabfall vom örtlichen Fischhändler. Der füttert gleich dreimal am Tag zu stets gleichen Uhrzeiten die vermutlich einzige Robbe weltweit, die sogar ihr eigenes Straßenschild hat.

Pünktlich um 13 Uhr aufgetaucht: Sammy

Für welche Robbe wird schon notfalls eine Straße gesperrt?
Sammy ließ sich nicht lumpen, war pünktlich wie die Maurer und hatte schnell eine kleine Meute Fans aktiviert, während er nach den vom Fischhändler geworfenen Fischabfällen hin und her tauchte, um nebenbei immer mal wieder ein paar allzu freche Möven zu vertreiben.

So viel Spaß für gar kein Geld
Nach dem Spektakel am Hafen starteten wir dann unsere Sightseeing- und Shopping-Tour durch Wicklow, das als sauberes, schön dekoriertes Örtchen mit einer ruhigen Parkanlage, netten Shops und bunten Häusern zu gefallen wusste.

Einfach immer wieder nett: Werbung auf die irische Art
Am Ende unserer Spazierganges wieder im Hafen angekommen, haben wir uns dann die direkt daran anschließende Burgruine des 1640 zerstörten „Black Castle“ angesehen. Gut, von dem Gemäuer ist nicht mehr viel übrig, aber die paar wenigen Mauern liegen idyllisch direkt an einem kleinen Kiesstrand am Meer und man hat sowohl einen schönen Blick über den gesamten Hafen als auch über die nächsten Kilometer der Ostküste.

Von den 500 Jahren seines Bestandes ist nicht mehr viel geblieben: Black Castle

Falls das mit dem Brexit aus dem Ruder läuft, hat man hier vorgesorgt
Nachem wir zwei Stunden mit lesen, Boccia spielen und einem kleinen Kneipp-Kur-Ausflug ins Meer verbracht haben, sind wir kurz zum Klamotten wechseln nach Hause und anschließend ins sehr nette "The Bridge Tavern“ gefahren, von dem uns auch schon Miriam berichtet hatte. Dort gab es neben allerlei Köstlichkeiten auch ein sehr schnelles Wifi, so dass wir uns einige Filmabende für die kommenden Tage sichern konnten.

Fienchen meinte, sie könne auf einem Bein nicht stehen
Wenn uns das Wetter morgen weiter so verwöhnt, dürfen wir das rechtzeitige Eincremen mit Sonnenmilch nicht vergessen - schon heute sind wir nur mit Mühe dem ein oder anderen Sonnenbrand entronnen. Was für ein herrlicher Tag im alles andere als verregneten Irland.
16 Millionen Stufen
Heute wurde etwas länger geschlafen und erst um 10 Uhr gefrühstückt. Dabei galt es bereits die weltberühmten Leitrim-Sandwiches für das zweite und dritte Frühstück vorzubereiten, das jeweils unterwegs im Wicklow Mountains National Park eingenommen werden sollte.

Morgens, 10 Uhr in Irland
Unser Ziel war Glendalough, wo zwei sehr schöne Seen gemeinsam mit einer alten Klosteranlage in einem Talkessel liegen. Die umliegenden Höhenzüge laden zu einer Rundwanderung ein, die sich ca. 13 Km und mit einem Höhenprofil von etwas über 400 Meter über sehr unterschiedliche Terrains erstreckt.

Die Klosteranlage aus dem 11. Jahrhundert war der Ausgangspunkt unserer Wanderung
Während sich rund um die Anlage, die übrigens dem heiligen Kevin gewidmet ist, noch recht viele Touristen aufhielten, wurden es bereits nach wenigen Metern auf dem Wanderweg an den Seen entlang immer weniger Menschen, die uns entgegen kamen.

Still ruht der See
Nach den ersten Kilometern wurde aus dem Wanderweg zunächst eine Kletterpartie über das Geröllfeld einer ehemaligen Mine - ein völlig surreales Areal mit riesigen Steinfeldern in sämtlichen Größen: Angefangen von Kieseln bis hin zu Hinkelsteien, an denen Obelix seine wahre Freude hätte.

Achtung: Steinschlag!
Im Anschluss ging es kontinuierlich einen felsigen Pfad an einem wilden Bachlauf entlang, an Wiesen mit Schafherden vorbei und immer höher hinauf.

Es gibt schlechtere Plätze, um mal eine Pause zu machen
Irgendwann waren wir dann tatsächlich einige hundert Meter oberhalb der beiden Seen angekommen und genossen von dort ein eindrucksvolles Panorama bei zunehmend sonnigem Wetter.

Der Glendalough Upper Lake, dicht gefolgt vom Lower Lake
Ab dort führte uns ein abenteuerlicher Bohlenweg durch Hochmoore hindurch langsam aber sicher bis zur höchsten Stelle unserer Wanderung und ab dort sachte hinab in ein dichtes Waldgebiet. Die richtige Gelegenheit für Sandra, ihre neuen Wanderstöcke auszuprobieren. Erstes Fazit: Die taugen was! Nicht nur, dass die Dinger kaum etwas wiegen. Nein, sie sind auch binnen Sekunden auf die richtige Länge gebracht und anschließend betonstabil.

Gute Ausrüstung ist die halbe Miete
Im Wald erwartete uns dann ein sehr ambitionierter Abstieg mittels individuell gefertigter Treppenstufen, die stets volle Aufmerksamkeit erforderten. Wir haben sie nicht gezählt, glauben aber dem ca. 4-jährigen Mädchen, das uns mit seiner Familie entgegen kam. Die war sich ganz sicher, dass es 16 Millionen Stufen waren.

Ein Teil der 16 Millionen Stufen zurück ins Tal
Am Fuße des Waldgebietes angekommen, zog sich die restliche Strecke an einem schönen Bachlauf mit netten kleinen Wasserfällen entlang das letzte Stück hinab zurück zu den Seen.

Der letzte Kilometer in einem Bild
Am Ende der mit ausgiebigen Pausen summa summarum fünf Stunden sind wir erschöpft aber zufrieden wieder am Auto angelangt und bei zunehmend wolkenlosem Himmel zurück zum Leuchtturm gefahren - mit einem kurzen Zwischenstop, um für ein äußerst leckeres und wohl verdientes Abendessen einzukaufen.

Ausblick aus dem Schlafzimmer (erste Etage) nach erfolgreicher Heimkehr