Sommer, ?, Strand und Meer

Pünktlich um 8 Uhr aufgewacht und den täglichen Früh-Wetter-Check mittels Blick durchs Schlafzimmerfenster durchgeführt. Das Ergebnis fiel ernüchternd aus: Irland unter einer geschlossenen Wolkendecke. Das Fazit konnte also nur lauten "umdrehen und weiterschlafen". Gesagt, getan. Um 10 Uhr dann der zweite Check mit gleichem Ergebnis. Jetzt hieß es Ruhe bewahren - nicht, dass es heute noch womöglich regnen würde!

Um halb eins haben wir dann doch risikofreudig das Haus verlassen. Wir hatten auf der Karte einen netten See mit Picknick-Platz irgendwo im Nirgendwo ausgemacht. Das Navi konnte uns dementsprechend nicht groß helfen und so ging es letztlich mit langjähriger Routenerfahrung und ein wenig Glück querfeldein auf Wegen, die den Namen Straßen nun wirklich nicht verdient haben. Irgendwann muss sich so ein SUV ja auch mal austoben. Letztlich hat es aber geklappt und wir stießen auf den erwählten See. Der erwies sich auch als überaus anschaulich, allerdings waren wir offensichtlich seit mindestens zehn Jahren die ersten Besucher, so dass sich die Natur zwischenzeitlich sowohl den Wanderweg als auch den Picknickplatz zurück erobert hatte.

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Das letzte Foto vom unbekannten See für ca. 10 Jahre

Angesichts der unveränderten Wetterlage ohne Sonne mit dichten Wolken und tief liegendem Nebel fiel uns Clonakilty als lohnenswertes Ziel ein - das kleine Städtchen hat nicht nur einen ganz hervorragenden Strand, sondern auch ein lebhaftes Zentrum mit allerlei kleinen Geschäften. Auf einen Sprung wollten wir beim Metzger Edward Twomey vorbeischauen, wo es Clonakiltys Exportartikel Nr. 1 in unerreichter Qualität gibt: Blutwurst, hier "Black Pudding" genannt. Die Iren erweitern ihr Frühstück gerne damit - dem wollen wir in Nichts nachstehen.

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Ein Hauch von Dublins "Temple Bar" - Bezirk


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Nur original mit dieser Aufschrift

Da sich der Regen nach wie vor verweigerte, nahmen wir allen Mut zusammen und fuhren Richtung des Inchydoney Beach zu einem ausgiebigen Strandspaziergang. Auf dem Weg dahin vervollständigten wir noch schnell den heimischen Speisen- und Getränkevorrat und tankten zum ersten Mal den Wagen - ein überraschend auftauchender "Super Valu" (fast so gerne von uns gesehen wie ein Tesco) kann ja schließlich nicht so einfach ignoriert werden. Der Strand war zwar - wie alles heute - wolkenverhangen, aber beinahe menschenleer und äußerst weitläufig. Bei Temperaturen um die 20 Grad auch ohne Sonne ein echtes Vergnügen.

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Strand ist Strand - egal bei welchem Wetter

Nach Einbruch der Dämmerung ging es dann schließlich auf verschlungenen Wegen zurück Richtung Durrus - und was soll man sagen: Als wir ankamen, warteten bereits die neuen Nachbarn… und die Sonne!

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Die neuen Nachbarn - Black Pudding im Rohformat

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Endlich Sonne - besser spät als nie


© Carsten Seiler 2013