Endrunde erreicht

Was zunächst eigentlich ganz positiv klingt, birgt für uns eher eine gewisse Tragik in sich. Langsam, aber sicher nähert sich die Reise zurück nach Deutschland. Allzu große Lust, die morgige kurze Fahrt nach Cork anzutreten, um dort die Fähre nach Frankreich zu nehmen, will einfach nicht aufkommen. Natürlich freuen wir uns - ganz abgesehen von den Haustieren - auf ein Wiedersehen mit Freunden, Bekannten und Verwandtschaft. Irland für eine ganze Zeit den Rücken zukehren und wieder eintauchen zu müssen in den noch vor kurzem so weit weg erscheinenden Alltagswahnsinn, ist jedoch stets ein hoher Preis. Wieder näher dran zu sein an den aus der Entfernung noch kleingeistiger als vor Ort wirkenden politischen Abstrusitäten in Deutschland, ist in der Tat wenig motivierend. Was hat es doch gut getan, das ganze Rumgekasper im Vorfeld bzw. im Nachgang zur Wahl und den morbiden Charme der im Universum einzigartigen deutschen Energiewende nur als Randnotiz wahrzunehmen!

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Ein vorerst letzter Blick auf Sheep's Head

Wir machten uns daher mit Wehmut auf unseren letzten Halbtages-Trip, um gebührend Abschied von Sheep's Head zu nehmen. Und wie hätten wir das besser gekonnt, als noch einmal den Kopf unserer Halbinsel abzuwandern? Das Wetter tat das seine dazu: Es stellte von "nebelig" auf "diesig, aber warm" um. Und so hatten wir eine dreistündige, schweißtreibende Kletterpartie vor uns, die über Zäune, steile Hänge und teilweise nur Zentimeter an der ungesicherten Steilküste entlang führte. Immer wieder luden die Ausblicke trotz der begrenzten Sicht zum Stehenbleiben und Staunen ein. Geendet hat unser Rundweg am Ausgangspunkt, dem letzten Parkplatz an der Spitze der Halbinsel, wo wir noch eine ganze Weile ausharrten und den Atlantik (leider vergeblich) nach Walen absuchten.

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Noch einmal jede Menge Meer, ...

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jede Menge steile Küste, ...

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jede Menge zu wandern ...

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und natürlich jede Menge Paten der Halbinsel.

Der Rest des Tages wird jetzt geprägt sein vom Koffer packen und Wohnung putzen. Danach gibt es ein letztes leckeres Abendessen in unserem schönen Cottage und einen Filmabend. Da wir morgen ausreichend Zeit haben, können wir in Ruhe ausschlafen und entspannt in Cork noch ein wenig shoppen gehen, bevor wir gegen 16 Uhr mit der Fähre ablegen, um Frankreich früh am Sonntag zu erreichen. Da das Notebook heute schon verstaut wird, ist damit auch wieder einmal das Ende unseres Urlaubsblogs erreicht. An der Stelle besten Dank für die netten Feedbacks - wenn es dem ein oder anderen gefallen hat, mal nach uns zu schauen, freut uns das sehr. Vielleicht ist ja auch jemand auf den Geschmack gekommen und fasst Irland als Urlaubsziel demnächst in die engere Wahl. Infos gibt es jederzeit gerne von uns. Unser nächstes Tagebuch wird vermutlich erst in den kommenden Osterferien fällig - da wollen wir nochmal die Leinen lösen und die Segel hissen (wenigstens jedoch die Fortuna-Fahne). Schiff Ahoi!

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Nächstes Mal wieder ohne Wintergarten und Kamin


© Carsten Seiler 2013